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Letztes Jahr wurde in allen Klassen und Kursen eine Umfrage im Rahmen des 2-stündigen Psychologiekurses durchgeführt, um das Bedürfnis nach Kognition am LGH festzustellen. Hier sind nun die Ergebnisse: 

 

  1. Fragestellung und Thesen

Fragestellung: Wie wirkt sich das Bedürfnis nach Kognition auf Schulnoten der drei Bereiche Naturwissenschaft, Sprachen und Geisteswissenschaft aus und in welchem Zusammenhang steht dies mit Alter und Geschlecht?

Thesen:

  • Je größer das Bedürfnis nach Kognition, desto ausgeprägter sind die Fähigkeiten in einem bestimmten schulischen Bereich.
  • Das Bedürfnis nach Kognition ist altersabhängig.
  • Das Bedürfnis nach Kognition ist je nach Geschlecht unterschiedlich ausgeprägt.

 

  1. Durchführung der Studie

Im Frühjahr des Jahres 2017 füllten insgesamt 137 Schüler des LGHs den Fragebogen zur Abfrage nach dem Bedürfnis nach Kognition während des Unterrichts aus und gaben weiterhin Angaben zu ihrem Alter, dem Geschlecht und den Noten in den Fächern Mathematik, Englisch und Geschichte.

 

  1. Auswertung

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Die Geschlechter schlüsseln sich in 45% männliche Teilnehmer und 55% weibliche Teilnehmer auf.

 

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Befragt wurden Schüler zwischen 11 und 18 Jahren, wobei der größte Teil der Schüler zwischen 13 und 17 Jahre alt ist.

 

 

 

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Die ermittelte Punktzahl des Fragebogens wird auf Zehnerzahlen gerundet, um die Auswertung zu vereinfachen. Auffallend ist, dass 78% der Schüler zwischen 50 und 60 Punkte erreichten und damit ein sehr hohes Kognitionsbedürfnis aufweisen.

 

 

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Die Notenverteilung in den drei abgefragten Fächern ähnelt sich stark, wobei Note 1 und 2 zusammen immer mehr als 75% Anteil ausmachen. Dieses Ergebnis zeigt, dass das allgemeine Notenniveau am LGH sehr hoch und unabhängig von den Fächerbereichen Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und Sprachen ist

 

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4. Bewertung

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Es lässt sich eine tendenzielle Anhängigkeit zwischen Alter und Bedürfnis nach Kognition erkennen. Bis zum vierzehnten Lebensjahr nimmt das Bedürfnis und damit die Punktzahl ab. Danach steigt dieses wieder. Die Abnahme und erneute Zunahme der Punkte ist erklärbar mit dem Verlauf der Pubertät, die um das 14. Lebensjahr ihre Hochphase aufweist und ca. mit dem 18. Lebensjahr endet. Die Unregelmäßigkeit dieser Annahme bei Probanden im Alter von 13 Jahren lässt sich mit der geringen Probandenanzahl unserer Studie erklären.

 

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Da nur eine geringe Punktzahldifferenz zwischen männlichen und weiblichen Probanden festzustellen ist und weiterhin die Stichprobe der Studie einen geringen Umfang hat, ist anzunehmen, dass keine oder nur geringe Unterschiede betreffend dem Bedürfnis nach Kognition zwischen den Geschlechtern herrschen.

 

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Der Zusammenhang zwischen der Mathenote, die stellvertretend für Naturwissenschaften abgefragt wurde, und dem Bedürfnis nach Kognition zeigt, dass sowohl eine besonders gute, als auch eine besonders schlechte Mathenote mit einer hohen Punktzahl einhergehen. Dies ließe sich damit erklären, dass speziell im Fach Mathematik ein ausgeprägtes logisches Denkvermögen nicht obligatorisch mit hervorragenden Noten einhergeht, da betroffene Schüler zwar ein tieferes Verständnis der Materie aufweisen, jedoch dieses nicht immer mit den geforderten Formaten in schulischen Prüfungen kompatibel ist.

 

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Die Korrelation zwischen der Englischnote, welche stellvertretend für Sprachen erfragt wurde, und dem Bedürfnis nach Kognition ist klar erkennbar. Je besser die Note, desto höher ist das Bedürfnis. Es scheint, dass Schüler mit einer hohen Punktzahl entweder von Natur aus ein höheres Sprachverständnis aufweisen oder ein solches besser erlernen können.

 

 

 

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Ähnlich wie bei den Sprachen zeigt sich im Vergleich von der Geschichtsnote, welche ein Vertreter der Gesellschaftswissenschaften ist, und dem Bedürfnis nach Kognition eine abfallende Tendenz der Punktzahl bei schlechteren Noten. Eine mögliche Erklärung für diese Ähnlichkeit ist das benötigte Sprachverständnis in sowohl Sprachen, als auch in den Gesellschaftswissenschaften. Die Unregelmäßigkeit bei Note 3 lässt sich ebenfalls mit der geringen Probandenanzahl erklären.

 

  1. Fazit
  • Je größer das Bedürfnis nach Kognition, desto besser sind schulische Leistungen, unabhängig von der Art des Schulfaches.
  • Das Bedürfnis nach Kognition ist altersabhängig.
  • Das Bedürfnis nach Kognition ist vom Geschlecht nahezu unabhängig.

 

  1. Quellen

Selektion aus dem Fragebogen „Need for Cognition“ aus dem KH des LGHs:

Preckel F. (2014) Assessing need for Cognition in Early Adolescence. European Journal of Psychological Assessment, 30 (1), 65-72

– Jennifer Miess, Veronika Bram

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