von Katharina Jans

Seit dem 11. Januar bin ich zum Trimesteraustausch in San Sebastian im Baskenland. Täglich sehe, höre und erlebe ich Dinge, die ich bisher nicht kannte und bin überrascht, welche anderen Bräuche, Gewohnheiten und Feiertage es hier gibt.

Der wichtigste Feiertag ist der 20. Januar, die „Tamborrada“. Es ist der Feiertag des heiligen Sebastián. An diesem Tag wird um Mitternacht auf der Plaza de la Constitución die Fahne von San Sebastián gehisst, dann 24 Stunden lang ununterbrochen der Marsch der Stadt gespielt. Dieser darf nur an dem speziellen Feiertag gespielt werden und man hört diesen durch die ganze Stadt. Es gibt mehrere Theorien wie diese Tradition zustande gekommen ist und ich möchte euch eine erzählen.

Zu der Zeit, in der San Sebastián von Franzosen besetzt war, haben diese beim Dienstwechsel auf dem Platz immer ihren Marsch gespielt. Auf dem Platz stand ein Brunnen, aus dem die Köche ihr Wasser holten. Bei der Tamborrada gibt es zwei Gruppen: Die Einen sind als Soldaten, die Anderen als Köche verkleidet. Man sagt, dass sich die Köche über die Soldaten lustig machten, was diese gar nicht witzig fanden.

Aus jeder Schule gibt es viele Schüler, die sich verkleiden und mitmachen, aber auch Erwachsene feiern an diesem Tag mit. Der Hauptplatz im Zentrum ist nicht der einzige Platz, an welchen die Tamborrada stattfindet, dennoch ist er der Wichtigste. In vielen anderen Stadtteilen fängt die Tamborrada ebenfalls um Mitternacht an.

Man kann sich das Ganze ein bisschen  wie Fasching vorstellen, nur dass (fast) alle zu Fuß gehen, bzw. wenige reiten. Große Wagen gibt es keine. Es werden auch keine Süßigkeiten geworfen, sondern nur getrommelt. Jede Gruppe wird von einem Anführer geleitet. Um Mitternacht sieht man das besonders gut, da die beiden Gruppen, Soldaten und Köche, noch nebeneinander stehen. Der Chefkoch hat ein riesiges Pappmesser und der Anführer der Soldaten einen langen Stab.

Die Tamborrada ist auf jeden Fall ein wichtiges Fest für die Menschen aus „SanSe“ und es herrscht eine tolle, ausgelassene Stimmung.

Bild: Viktoria Kamuf

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