Die beiden ersten Spiele hätten uns eigentlich schon ausreichend abschrecken sollen, doch noch hegten wir Hoffnung, dass sich doch noch ein halbwegs vernünftiges Spiel im Schrank finden würde. Und mit dem Ziel, uns zusätzlich Wissen über unseren neuen Wohnort Schwäbisch Gmünd anzueignen, zogen wir das „Schwäbisch Gmünd-Spiel“ vom berühmten Städte-Spiel-Verlag, der neben Schwäbisch Gmünd auch Besonderheiten der ebenfalls berühmten „Städte“ Bad Segeberg, Fischland und Horst sammelt, aus dem Fach heraus.

Das Prinzip des Spiels ist – vermutlich, da die Spielanleitung irgendwann einmal als Pizza-Bestell-Zettel missbraucht worden sein muss – eine Art Memory, bei der immer zwei Karten mit dem gleichen Bild und zwei unterschiedlichen Fragen, die jeweils die andere beantworten, gleichzeitig aufgedeckt werden sollen. Ein gelb-blaues Paar besteht zum Beispiel aus den Fragen „Auf welchen Pilgerweg, der durch Bargau führt, weist eine Muschel hin?“ und „Welches Symbol leitet die Pilger in Bargau auf den Jakobsweg?“ sowie einem Bild von einem Kreuz, das aus einer Muschel emporwächst. Anhand des Bildes allein könnte man sich die Antwort auf die zweite Frage bereits denken, jedoch geht es bei dem Spiel weniger um die direkte Beantwortung als um die kombinatorische Fähigkeit, zwei Fragen mit dem gleichen Bild und ähnlicher Wortwahl einander zuzuordnen. Und damit die Spieler mit dieser Aufgabe nicht überfordert sind, werden die Antworten auf die jeweils andere Frage in rot markiert.

So lernt man im Laufe des Spiels nicht nur, dass zwischen den beiden „größeren Städten“ Göppingen und Schwäbisch Gmünd die Berge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen liegen, sondern auch, dass Georg Franz von Stahl das Rokokoschlösschen im Stadtgarten im Jahr 1780 für seine Gattin Veronika erbauen ließ. Das Spiel ist empfehlenswert für jene, die gerne angeben wollen und die das streberhafte Bild von Hochbegabten der Gesellschaft weiter verfestigen wollen…

Wer also nicht gerne längere Gespräche führt, sollte den nächsten Small Talk mit folgenden Worten beginnen: „Wusstest du eigentlich, dass…?“

 

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