Wenig später überquerte ich auf dem Weg in den Unterricht den Schulhof. Die dünne Eisdecke des Biotops war bereits an Stellen eingebrochen und bildete Löcher, unter denen das kalte Wasser schwappte, mit langen Rissen, die sich von ihnen durch das Eis in dunklen Furchen zogen wie die Beine einer Vogelspinne. Im Gedanken an das eisige Wasser erschauderte ich. Gänsehaut kroch unter meinem Rollkragen empor, die Erinnerung an den für meinen Schneeengelversuch nötigen Kontakt mit dem verschneiten Boden noch nicht vergessen.  Ich schloss die Schulhaustür hinter mir.

Sofort umgab mich mehr Wärme und mein Blickfeld schwand von einzelnen sichtbaren Flecken zu der durch und durch beschlagenen Innenansicht meiner Brillengläser. Obwohl mein Gesicht nun hinter Stoffmaske und nebliger Sicht komplett bedeckt wurde, erfasste ich aus dem Augenwinkel ein Schimmern. Was auf den ersten Blick wie Raureif auf den obersten Treppenstufen wirkte, stellte sich bei genauer Inspektion als eine dünne Schicht Glitzerpulver heraus. Bei noch genauerer Inspektion offenbarte sich mir, dass man nicht nur die Treppe in Glitzer eingepudert hatte, sondern dass auch der Flur mit einer obszönen Menge des Feenfeinstaubs bedeckt war. Haufen türmten sich mitten im Weg, von wuselnden Zuspätkommer hin- und hergefegt; ihre im Stress hektischen Fußstapfen zierten die funkelnde Oberfläche.

„Was ist hier passiert?“, flüsterte ich. Da, auf einmal ein Geräusch: …

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