Fächer: Latein und Geschichte.

Addita: Im Moment nicht, nein.

WG: Ich bin keine Hauptmentorin, ich bin als Nebenmentorin – als dritte im Bunde – in zwei WGs.

Wohnen Sie auf dem Campus?Nein, bis jetzt noch nicht.

Weshalb sind Sie ans LGH gekommen?
(Schmunzelt.) Im Zuge des Bewerbungsverfahrens habe ich mich direkt beworben. Ich war tatsächlich schonmal hier für ein kurzes Praktikum, nach dem Examen direkt. Und es ist eine sehr interessante Schule. Sie bietet schon Dinge, die andere Schulen nicht bieten.

Wie sehr haben Sie Ihr Leben dafür umgestellt?
Hmm … Wie man’s jetzt nimmt. Ich habe davor einige Jahre Krankheitsvertretung gemacht an verschiedenen Schulen in Baden-Württemberg. Ich bin also häufiger umgezogen, so gesehen war die
Umstellung gar nicht so arg, sondern nur ein weiterer Umzug. Natürlich ist ein Internatsbetrieb schon nochmal was anderes, es ist ein anderer Alltag, folglich ist es von der Alltagsstruktur schon eine Umstellung wie beispielsweise bei den Arbeitszeiten. Vom Neubeginn her gesehen bin ich das gewohnt.

Was ist Ihre Meinung zu Hochbegabten? Macht das den Unterricht Ihrer Meinung nach etwas anders?
Ja, ich denke schon, dass der Unterricht anders ist. Das ist ein anderes Tempo; was mir auch besonders gefällt, sind die Diskussionen. Es sind stärkere Diskussionen, man kommt schneller ins Diskutieren, das macht jetzt zum Beispiel Geschichte viel interessanter.

Wie hat Ihr Umfeld reagiert, als Sie erzählt haben, dass Sie an einer Hochbegabtenschule unterrichten werden?
In der Regel mit Schweigen. Wieso das? Das weiß ich nicht, also … Die meisten haben hinterher dann gegooglet, was das denn eigentlich ist. (Lacht) Und dann haben wir vielleicht nochmal darüber gesprochen. Also erst mal so ein bisschen vielleicht mit einem Fragezeichen „Ach das gibt’s?“, und danach eigentlich mit gelassener Normalität.

Was gefällt Ihnen bisher am besten? Also zum einen der Unterricht, der hat eine andere Tiefe, aber ich mag eigentlich auch den Internatsbetrieb, das ist auch mal was anderes, als nur im Unterricht miteinander zu arbeiten, man hat eine andere Möglichkeit, so ein bisschen in Kontakt miteinander zu kommen. Das ist eine schöne Erfahrung, die ich so von anderen Schulen, die eben kein Internat haben, nicht kenne. Das ist eigentlich eine schöne Erweiterung des Spektrums.

Und was stört Sie bisher am meisten?
Woran ich mich noch gewöhnen muss, ist der andere Rhythmus. Gerade mit dem Internatsbetrieb, wenn man dann abends noch in der WG ist. Da muss man ein bisschen die Dinge umstellen, wann und wie man seine Sachen macht, beispielsweise Unterrichtsvorbereitung. Aber das ist eher eine Umstellung, und nicht wirklich störend. (Überlegt …) Hmm, was ist denn störend? … Bis jetzt eigentlich noch gar nicht so viel, das einzige sind die anderen Tagesstrukturen und an die muss ich mich nur gewöhnen, das würd ich dann auch nicht als störend bezeichnen.

Schüler sprechen manchmal vom LGH-Effekt, einer Art charakterlicher Wandlung, die man als Schüler hier durchläuft. Merken Sie den bei sich selbst?
Da ich noch nicht so lange da bin, kann ich das nicht wirklich sagen. Aber ich merke, dass man eine gewisse Gelassenheit gegenüber unvorhergesehenen Dingen entwickelt. Wenn’s mal doch schnell gehen muss oder es irgendwie drunter und drüber geht, da hab ich das Gefühl, dass sich auch ein bisschen Gewohnheit einschleift. Mehr hab ich bis jetzt an Charakterveränderung noch nicht bemerkt, mal schauen.

Was würden Sie hier als Schüler gerne tun?
Das ist eine schöne Frage. Ich leite ja selber keine Addita, aber als Schüler würde ich gucken, was mich da so interessiert. Das Angebot ist wirklich ansprechend und da würde ich schon das eine oder andere ausprobieren.
Wettbewerbsmöglichkeiten, das hätte mich als Schülerin gereizt, ohne jetzt sagen zu können, in welchem Bereich ich mir da was ausgesucht hätte.

Haben Sie denn bis jetzt hier richtig absurde Dinge im Rahmen des Internatslebens erlebt?
Hmm, bestimmt … Die müssten mir jetzt bloß einfallen. Absurd oder komisch? (Überlegt …) Also nichts, was ich tatsächlich jetzt auch erzählen könnte.

Haben Sie ein Spirit Animal?
Was für ein Ding? Ein Spirit Animal. Du erkennst schon an meiner Frage, ich weiß nicht einmal, was das ist, und vermute mal, ich hab keins. (Ich erkläre, was ein Spirit Animal ist) Um Himmels willen, ein Tier … Vermutlich können das andere besser einschätzen als ich. Was für ein Tier hättest du denn bei mir gesehen? (Mir fällt auf die Schnelle auch nichts ein und ich gebe zu, dass ich ehrlich gesagt auch keins habe).

Was ist Ihr Wahlspruch?
Erst kürzlich habe ich mir folgenden angeeignet: Gelassen akzeptieren, was man nicht ändern kann, und mutig verändern, was bei einem im Machtbereich liegt. Man muss nur lernen, das eine von dem anderen unterscheiden zu können (schmunzelt). Was bedeutet der Spruch für Sie persönlich bzw. wie kamen Sie auf ihn? Ich war in den letzten Jahren an vielen unterschiedlichen Schulen … Und jede Schule ist so auf ihre eigene Art verrückt. Und gerade beim Einfinden in neuen Systemen hat mir das dann geholfen. Manche Dinge kann ich einfach nicht verändern, die muss ich annehmen, da brauche ich mich dann aber nicht aufregen. Andere Dinge kann ich ändern und für die sollte ich mir die Kraft dann aufheben.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.