Mein Musik-Anbieter hat mir vor ein paar Tagen „Mein persönliches 2018“ vorgeschlagen, mit all‘ den Top-Hits, die ich im vergangenen Jahr rauf und runter gehört habe. Was mich wiederum zu der Frage geführt hat – was für Songs haben 2018 eigentlich begleitet? Welche Sängerstimmen haben uns aus Klausuren-Phasen-Tiefs gerettet, welche Melodien unsere Kopfhörer beschallt, während wir vom Internat zum Campus-Gebäude und zurück gesprintet sind? Welche Lieder waren 2018 unter den Top 50? Und was hat das LGH mit dem Allem zu tun?

Deshalb im Folgenden eine Auswahl der 2018 Top 50, mit (fast) originalem Text:

(Anm.: die Charts-Platzierungen wurden von www.chatsurfer.de übernommen.)

Natürlich für alle neuen LGHler, die es bis jetzt hier ausgehalten haben und die ihre Liebe zum Internat in der Gmünder Oststadt entdeckt haben:

„I found a school, for me, Sauer just dive right in, follow my Bewerbungsschreiben. Well I found a school, beautiful and small, oh I never knew it was the something waiting for me… caus‘ I’m just a kid, yeah I’m hochbegabt, knowing a lot of things, but I wanted even more… LGH Schwäbisch Gmünd, you are the biggest Grund why I am who I am…“ (Perfect, Ed Sheeran, Platz 1)

Doch das Leben am Internat ist nicht leicht – man betrachte nur die alltäglichen Router-, Proxy- und Drony-Probleme… da kommt der ein oder andere vielleicht ins Träumen:

„What if the Wlan worked correctly, and the proxy too, and drony as well – just dreams, never mind, never mind, never mind, never mind…“ (Nevermind, Dennis Lloyd, Platz 2)

Und auch in der WG ist es nicht immer einfach, manches muss man auf die harte Weise erlernen – wie etwa der notwendige Besitz eines wasserfesten Eddings zur Beschriftung der eigenen Lebensmittel im WG-Kühlschrank:

„In my house, in my WG, this is where I spend my time. The rooms we have, the food we share, this is what we’re living in…“ (In my mind, Dynoro und Gigi D’Agostini, Platz 3)

Stichwort (WG-)Leben = Mathe = Trio… auch unser inoffizieller Nationalsport verdient eine musikalische Zugabe:

„One ball is all I need, just one combo please, five times eight plus three, oga’s killing me…“ (One kiss, Calvin Harris und Dua Lipa, Platz 4)

Ebenfalls ein Klassiker- das Mensaessen. Eine der größten Erleichterungen für mich dieses Schuljahr war, endlich die Küche vor 15:30 Uhr (legal) benutzen zu können, ohne heimlich Instant-Nudeln zweifelhafter Qualität mit dem Wasserkocher aufgießen zu müssen (Stichwort: „Ich koch‘ mir nur einen Tee…“). Doch für alle, die nicht spätestens seit den Sommerferien die mittleren Tische in der Mensa besetzen dürfen, hier eine kleine Hommage:

Heidi, gib mir mehr von dem, was du Essen nennst, auch, wenn es kein Essen ist, ich esse es, hilf mir zu vergessen, wie’s schmeckt…“ (Bausa: Was du Liebe nennst, Platz 6)

Nicht ganz so oft wie die Mensabesuche, aber trotzdem regelmäßig zweimal im Turnus und fast genauso regelmäßig Anlass für Verspätungen, Zugausfälle und 23-Uhr-Telefonate mit dem Diensttelefon, man würde wohl tendenziell erst am nächsten Tag anreisen können – die Deutsche Bahn.

„Oh partigiano, porta mi via, Deutsche Bahn, Deutsche Bahn, Deutsche Bahn Bahn Bahn, oh partigiano, porta mi via, ich verstehe nur Bahnhof.“ (Bella ciao, El Professor, Platz 7)

Parallel zum Latein-Abi hatten diejenigen, die in der achten Klasse spontan ihre Begeisterung für eine ausgestorbene „Sprache“ entdeckten und auf die Idee kamen, jetzt noch Latein zu lernen, müsse doch unglaublich viel Spaß machen, die Möglichkeit, ihr Latinum zu absolvieren.

Non loquor hic „latine“, aber etwas muss ich schreiben. Alles, was ich übersetz, hört sich irgendwie *** an. Und die Zeiten könn‘ mich mal, ich wünscht‘ ich könnte sie versteh’n…“ (Je ne parle pas français, Namika, Platz 9)

Nicht nur das Bistro, sondern auch unser heißgeliebtes Biotop wurden dieses Jahr renoviert, letzteres sogar in einer Putzaktion gesäubert:

„Cause ponds like you lay in cities like Gmünd, til sundown when the sad students come through, and sit down next to you. Yeah, yeah, ponds like you sometimes smell worse than 12/2, but what I want when I am blue I need ponds like you, ooh…“ (Girls like you, Maroon 5 feat. Cardi B, Platz 11)

Gerade in der Klausurenphase kurz vor Weihnachten suchen immer viele Schüler einen Moment der Ruhe auf dem Steg des Biotops, und ihr Klagesang schallt über den gesamten Campus.

„I hope someday, this all will end, and we’ll laugh with the teachers, ‚bout Klausurenphase, Klausurenphase. All our zeros and Unterkurse [eigentlich keine Änderung des Originaltextes, „troubles“], we’ll lay to rest, and we’ll want to forget Klausurenphase, Klausurenphase.“ (These Days, Rudimental feat. Jess Glynne, Macklemore and Dan Caplem, Platz 15)

Eine komplett konträre Saison dazu: die Volleyball-Zeit, die für manche ganz Wagemutigen beginnt, sobald der Sand auf dem Beach-Volleyball-Feld nicht mehr gefroren ist, für die meisten jedoch, sobald es in Richtung Sommer geht. Dann fliegen die Bälle unter lautstarker Beschallung der aktuellen Charts den ganzen Tag bis Punkt neun Uhr, wenn aus den Lehrerhäusern an die Nachtruhe erinnert wird.

Volleyball oh na na, half of my time I spend laying in the warm sand, I even got a little less bad na na na, oh but my friends are playing volley na na na, exchanged my french test ‚gainst the ball oh na na na, volleyball na na na“ (Havana, Camilla Cabello feat. Young Thug, Platz 22)

Doch wenn wir schon bei Lehrern sind – einem Lehrer, der ebenfalls auf dem Campus nächtigt, muss ein ganz besonderer Song gewidmet werden:

„Ayy I’ve been reading Greek and speaking Latin, man I feel just like a retronerd. Ay ay all my students got Latinum and they always learn the grammar and the vocabularTalking with me ‚bout Montesquieu, Locke and Rousseau on every B-Mittwoch. I know them all by first and second third fourth fifth and last name rra ta ta ta“ (Rockstar, Post Malone feat. 21 Savage, Platz 27)

2018 zum ersten Mal, 2019 hoffentlich erneut – die AddiTage:

„And now I’m, I’m shouting ‚bout the Additage, projects in the last school week. Come, see and learn, come, see and learn. Do you want to bake cakes or to meditate? Climb house 25 or you need to paint?…“ (Rooftop, Nico Santos, Platz 36)

Und was natürlich nicht fehlen darf, auch wenn er nicht unter den ersten 50 ist – der LGH-Song, hier mit einem kleinen Ausblick auf Februar…

„And we lived. And we cried. And we laughed. And had a really really really good time. Sign the LGH-Erklärung, walk through the Schaum, and you’re a part of LGH-Familie for the rest of your life.“ (And We Danced, Macklemore)

Der Farbfleck wünscht allen ein schönes neues Jahr 2019 (mit einem hoffentlich besseren Musik-Geschmack der breiten Masse)! Fortsetzung folgt – im neuen Jahr.

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