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Die Welt da draußen

Ebola – Wie viel Sorge darf sein?

von Michelle BraunEbola_virus_particles

Wer die Nachrichten in den letzten Wochen verfolgt hat, dem ist klar geworden, dass sich die Welt momentan mit einem Problem befasst, welches jetzt im Moment für uns in Deutschland beziehungsweise in unserer kleinen Welt am LGH noch keine allzu große Rolle spielt, bald aber möglicherweise immer zentraler für uns alle werden könnte. Ebola! Jeder von uns hat den Begriff, den Namen für die momentan gefährlichste Krankheit und Seuche, schon einmal gehört, aber so richtig Gedanken darüber gemacht haben sich bis jetzt sicher nur die wenigsten.

Dank Tagesschau und Co. wurden und werden wir jeden Tag auf den neusten Stand gebracht wie viele neue Fälle und Opfer vom Ebola-Virus betroffen sind, aber stellen wir uns die Frage: Wie hat das alles angefangen? Was im Februar 2014 im Südosten Guineas begonnen hatte, ist mittlerweile zu größten Epidemie dieser Art in Westafrika heran gewachsen. Der Virus, welcher 1976 zum ersten Mal in der demokratischen Republik Kongo von Wissenschaftlern entdeckt wurde und damals nach dem kongolesischen Fluss „Ebola“ benannt wurde, stammt ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Zentralafrikas und Südostasiens. Auf Grund schlechter hygienischer Verhältnisse kam es vor allem in der sogenannten „Dritten Welt“ durch Körperkontakt und Tröpfcheninfektion immer wieder zu einer Häufung der Ebola-Fälle. Die jetzige Lage jedoch ist schlimmer als je zuvor, auch wenn seit dem Ausbruch der Epidemie andere Ereignisse die Berichterstattung verdrängt haben mögen.

13.200 Erkrankte und mehr als 4.900 Tote, so der Stand am 4. November 14. Durch eine Sterberate von ca. 75% und die rasende Verbreitung ist mit Hunderten weiteren Opfern zu rechnen. Allein in Westafrika werden wöchentlich rund 5.000- 10.000 neue Fälle mit typischen Symptomen wie enorm hohem Fieber und inneren Blutungen diagnostiziert. Die Nachricht über den ersten Erkrankten Ende September in den USA, als auch der erste Fall Anfang Oktober in Spanien hat klar gemacht, dass Ebola auch über die Grenzen Afrikas gefährlich sein kann. Schlagzeilen wie „Infizierte amerikanische Krankenschwester tritt Flugreise an“ oder „Neuer Erkrankter durch schlechte Schutz- und Hygienemaßnahmen in Spanien“ lassen die Angst in der Bevölkerung wachsen. Auch bei uns in Deutschland (Leipzig) wurde schon ein Patient behandelt, neue Ansteckungsberichte gab es jedoch zum Glück nicht. Die Welt macht sich Sorgen, das Problem „Ebola“ nicht bändigen zu können. Mittlerweile werden Maßnahmen ergriffen. Einerseits wird Westafrika bestmögliche finanzielle und medizinische Hilfe geboten, anderseits spricht Kolumbien Einreiseverbot für Menschen aus betroffenen Ländern aus und auch Großbritannien hat Temperaturmessungen an Flughäfen eingeführt.

Wie groß ist hingegen die Sorge in Deutschland? Begrenzt. Wir können froh sein, dass es Inlands noch zu keiner Ansteckung kam. Was um uns herum geschieht wird als kritisch angesehen doch wirklich Sorgen, dass auch wir irgendwann betroffen sein könnten, machen sich die wenigsten. „Die Welt tut nicht genug!“ so Obama. Es bringt nichts einfach zuzusehen, weil man der Meinung ist in Deutschland keiner Gefahr ausgesetzt zu sein. Der Virus kann nur bekämpft werden wenn alle Länder gleichermaßen Hilfe leisten und Maßnahmen ergreifen. Nur so können wir geschützt werden und Westafrika helfen, nicht noch weitere Opfer zu bringen.

Bildquelle: Thomas W. Geisbert, Boston University School of Medicine über Wikimedia Commons

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Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 11. November 2014
Kategorie: Die Welt da draußen

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