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Wir hier drinnen

Be new – Be you

von Michelle BraunImmatrikulation

Am 15. September diesen Jahres begann für rund 50 von insgesamt 240 Schülern ein neuer Lebensabschnitt am LGH. Auch ich war eine von ihnen. Mittlerweile sind zwar schon ein paar Wochen vergangen, doch wenn ich ehrlich bin, ist der sogenannte „Alltagstrott“ immer noch nicht eingekehrt.

Einführungsmodule in verschiedensten Bereichen, Immatrikulationsfeiern oder die berühmt berüchtigten Hüttentage für alle neuen Schüler haben dazu geführt, dass bis jetzt gerade einmal eine Woche regulärer Unterricht stattfinden konnte. Dazu kommen Termine wie Schülerratssitzungen, Schulabende und Vollversammlungen oder Vorträge die das ganze Jahr über wohl selbst eine „normale“ Schulwoche zu einem spannenden Veranstaltungsterminkalender machen werden. Da stellt sich mir die Frage, ob die neuen Schüler überhaupt wussten, auf was sie sich da am LGH einlassen?

Diese Frage kann ich wohl selbst am besten beantworten. Nein, ich wusste zwar, dass das LGH auf irgendeine Art und Weise Veränderung in mein Leben bringen würde, aber mit so viel Veränderung auf einmal hatte ich nicht gerechnet. Ich kann euch sagen, und ich bin mir sicher, dass einige mir zustimmen würden (immerhin war jeder von uns einmal ganz neu an dieser Schule): es ist nicht einfach. Die Umstellung auf das selbstständige Internatsleben und die damit verbundene oft stundenlange An- und Abreise, beziehungsweise die Verlängerung des Schulwegs für Externe von rund 5 Minuten Fußweg auf fast 1 Stunde mit Bus und Bahn, ist für die meisten sehr ungewohnt. Man vermisst seine Eltern, egal wie oft man sich früher zu Hause mit ihnen gestritten hat. Es fehlen einem ebenso die alte Schule und die Freunde, um nicht zu sagen die Familie, die man dort über Jahre hatte. Die Situation jetzt dagegen: Die Stundenpläne werden voller, weil man sich vor Addita-Angeboten kaum retten kann und am liebsten alles ausprobieren möchte. Das für uns neue Schienensystem fördert uns da, wo unsere Stärken liegen und gleichzeitig fordert der Unterricht teilweise mehr als wir geben und verstehen können. Außerdem finden wir am LGH eine Gemeinschaft vor, die nur die wenigsten von uns so von ihrer alten Schule kannten. Viele von uns sind ans LGH gekommen, da sie gemerkt haben, dass sie vielleicht irgendwie anders und damit nicht von den anderen akzeptiert waren. Zu wissen, dass es auch anderen so ging und jetzt auf einmal genau diese Akzeptanz zu bekommen fühlt sich gut an.

Die Liste der Veränderungen, wohlgemerkt positive Veränderungen, ist lang, doch ich habe gemerkt, dass wenn man sich erst einmal darauf einlässt ist sie gut so, diese Veränderung. Wir alle haben Menschen um uns herum, die uns helfen. Unsere neuen Mitschüler, denen es genauso geht, ältere Schüler, die das alles schon kennen, oder engagierte Lehrer, die sich Mühe geben, dass es uns gut geht und wir uns bestmöglich einleben können. Ich glaube fest daran, dass sich der „Alltagstrott“ früher oder später von selbst einspielen wird. Die Entscheidung ans LGH zu wechseln ist für jetzt und auch für unsere Zukunft eine gute Wahl.

Bildquelle: Schulhomepage

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Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 06. October 2014
Kategorie: Wir hier drinnen

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