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Wir hier drinnen

Das Ende

von Cheyenne BenzAbii ergo sum

Das Ende. Das Ende kann so vieles bedeuten und jeder teilt ihm eine andere Wichtigkeit zu. Mancher assoziiert damit einen Bruch, also einen Schluss – der endgültige Abschluss einer Sache oder Situation.

So kann das Ende für den Tod stehen, für das Vorübersein des Lebens und dafür, dass „alle Lichter ausgegangen sind“.

Oft bedeutet das Ende aber lediglich, dass ein bestimmter Lebensabschnitt abgeschlossen wurde – das wiederum kann etwas Positives oder auch etwas Negatives bedeuten. Metaphorisch könnte dies also als „erlöschendes Licht“ bezeichnen, für welches ein anderes, ein neues zu strahlen beginnt.

Für Schüler und Lehrkräfte ist das Ende des Schuljahres immer wieder höchst erstrebenswert, das Ende der Sommerferien hingegen gleicht eher einem Graus, den man am liebsten so weit wie möglich hinauszögern würde.

Aber dann gibt es da jedes Jahr eine, mehr oder weniger große, Gruppe an Schülern, für die das Schuljahresende bereits ein wenig früher beginnt als für den Rest der Schülerschar. Gleichzeitig aber endet auch deren allerletztes Schuljahr und somit ihre gesamte Schulzeit. Die Rede ist von den Abiturienten.

Für die Abiturienten geht nun so einiges zu Ende. Dinge, die jahrelang als normal und gegeben schienen, wie zum Beispiel die bereits erwähnten Sommerferien, sind nun endgültig vorbei.

Für sie fängt ein ganz neuer Lebensabschnitt an: Man muss sich für die großen Ferien eine Praktikumsstelle suchen um sich ein wenig zum Studium oder für eventuell anstehende Auslandsaufenthalte dazu zu verdienen. Selbstverständlich muss auch die Frage nach dem Studiengang und der Wunschuniversität geklärt werden.

Das „leichte Leben“ ist nun scheinbar vorbei. Langsam muss man sich Gedanken über die Zukunft machen, darüber was man selber werden möchte und was man sich im Leben wünscht, was man erreichen will.

All dies bringt auch Umzüge, Wohnortwechsel, mit sich. Ein erster war wohl der endgültige Auszug aus dem Internat, der vor den Pfingstferien stattfand. Dies war wieder ein Ende – ein Ende des Internatslebens und ein Stück weit auch ein Ende des LGH-Lebens.

Ein Ende kann jedoch ebenfalls eine Neuanfang darstellen: Man lernt neue Regionen, Städte und vor allem neue Menschen kennen. Es werden neue Erfahrungen gewonnen und man erhält die Chance, sich weiterzuentwickeln.

Aus dem alten Lebensabschnitt können trotzdem wertvolle Ressourcen mitgenommen werden. Und so ist das Ende auch gleichzeitig eine Chance. Ich wünsche allen Abiturienten und allen anderen Schülern, die das LGH verlassen haben oder werden, dass sie die Möglichkeit haben, diese Chancen zu nutzen und erfolgreich ihren Weg zu gehen.

Bild: Rebecca Kruse (Motto des LGH-Abiturjahrgangs 2014)

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 07. July 2014
Kategorie: Wir hier drinnen

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Ein Kommentar zu “Das Ende”

  1. Ein guter Artikel der jedoch eine etwas zu einseitige Sicht auf das Ende hat.
    Dem Ende muss nicht unbedingt ein Neuanfang, dieses nach Scheitern klingende Wort gegenüber stehen. Viel eher kann ein Ende oder wenn wir es drastisch formulieren wollen, DAS Ende eine Weiterentwicklung, eine Steigerung des bisherigen sein.
    Auch dem Tod steht kein Neuanfang gegenüber. Der Tod im christlichen Sinne bedeutet auch nicht das Ende. Er symbolisiert einen Übertritt in das göttliche Heil. Man wird von seinen Sünden reingewaschen, die Erfahrung und Persönlichkeit bleibt jedoch.
    In Religionen, in denen eine Wiedergeburt verheißen wird gibt es verständlicherweise kein Ende nach dem Tod.
    Und es gibt auch keinen Neuanfang denn dieses vermeintliche “Reset” wird wiederum durch die Erfahrungen und Taten im Beendeten bedingt.
    Ein Ende ist also nicht der Schluss von etwas gutem bzw. dem Besten.
    Nein, ein Ende ist ein Abschluss, in diesem Fall für einige das Abitur.
    Es ist eine Grundlage, auf der sich aufbauen lässt, eine Art des Erwachsenwerdens.
    Im Endeffekt ist es die Reifeprüfung, als die es früher noch bezeichnet wurde.
    Ein Aufstieg also, die Befähigung zum Studium, die Möglichkeit sich selbstständig um ein Studium zu bemühen und die Freiheit sich selbst und eigenständig nach eigenem Gusto zu entfalten.

    Also liebe Abiturienten, freut euch auf eine Zeit voller Regenbogen, Einhörner und Regenbogeneinhörner.

    Geposted von Anonymous | July 8, 2014, 16:00 | Antworten

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