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La Sagrada Família

von Victoria Lohmann

“Ein architektonisches Meisterwerk”; “Ein Beispiel für den Baustil der Moderne”. Das sind nur zwei Beschreibungen einer vielgerühmten Kirche, die in der nordspanischen Stadt Barcelona liegt. Sie ist das noch immer nicht fertig gestellte Lebenswerk des Spanischen Architekten Antonio Gaudi. Wer schon einmal dort war, wird seine eigene Meinung zu der Kirche haben, doch fast alle sind sich einig, dass sie auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Die Bauarbeiten begannen am 19. März 1882, dem Tag des heiligen Joseph. Planung und Ausführung des Projekts lagen in der Hand von Herrn del Villar. Dieser führte die Bauarbeiten etwa ein Jahr lang. Dann zerstritt er sich mit der Bauleitung und übergab das Amt an Antonio Gaudi, einen in Katalonien geborenen, jungen Architekten. Er baute die Krypta noch nach del Villars Plänen fertig, begann aber schon den Rest derselbigen grundlegend umzugestalten.

Die Kirche hatte zu dieser Zeit noch einen stark neugotischen Stil, dieser änderte sich aber im Laufe der Zeit, wie man es oft bei Langzeitbauwerken sehen kann. Heute sind auch viele Elemente aus der Moderne erkennbar. Hauptsächlich jedoch ist die Kirche natürlich vom Gaudi-Stil geprägt, der sehr an die Natur gebunden ist und die Funktionalität der Dinge beachtet.

Heute stehen acht der 18 geplanten Türme, von denen jeder Turm einer bestimmten Heiligkeit, wie zum Beispiel dem Evangelist Lukas, gewidmet ist. Die Basilika hat zwei Fassaden, die Geburtsfassade und die Passionsfassade. Im Innenraum wurde sehr viel mit Licht gearbeitet. Die Kirchenfenster färben das Kirchenschiff gelb, grün, rot und blau, wobei noch nicht alle Fenster buntes Glas haben, da dieses sehr aufwendig herzustellen ist. Die Säulenkonstruktionen, die das Dach tragen, sehen aus wie Bäume. Die Säulen richten sich zunächst grade nach oben und verästeln sich dann immer weiter. Insgesamt wirkt die Basilika sehr modern und prunkvoll.

Die Bauarbeiten sollen bis 2026 endgültig abgeschlossen werden, in diesem Jahr ist Gaudis 100. Todestag. Dann hätte der Bau insgesamt 144 Jahre gedauert. Ob dies zu schaffen ist, mag allerdings bezweifelt werden.

Die Kirche wurde 2010 von Papst Benedikt XVI. geweiht und zur Basilika erhoben. Die Baustelle lockt jährlich mehr als 2 Millionen Besucher an. Aber warum? Für mich persönlich war der Besuch sehr beeindruckend. Von innen kann man der Kirche nicht ansehen, dass sie schon über hundert Jahre im Bau ist und außerdem war es auch toll zu sehen wie fortschrittlich Gaudis Technik auch schon war. Allerdings weiß ich nicht , ob ich mich einen ganzen Tag anstellen würde um einmal reinzuschauen, was durchaus der Fall sein kann, wenn die Schlange einmal um die Kirche rumgeht. Also als kleiner Tipp: Bestellt die Tickets auf jeden Fall im Internet vor.

Mein Highlight war auf jeden Fall die Fahrt auf einen der Türme an der Geburtsfassade. Man fährt mit dem Aufzug hoch und läuft dann über eine Brücke auf den nächsten Turm. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und kann bei schönem Wetter sogar die gegenüberliegende Küste erkennen. Tickets gibt es ab 8,80 Euro, was ein guter Preis ist, da der Bau nur aus Eintritten und Spenden finanziert wird. Mir hat es sehr gut gefallen und ich würde den Besuch jedem empfehlen, der einmal in seinem Leben nach Barcelona kommt.

Bild: Victoria Lohmann

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 14. January 2014
Kategorie: Farbflecken

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