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Die Welt da draußen

Die Macht eines Tiefdruckgebiets

Das Katastrophengebiet nach dem Taifun (Aktualisierung)

von Cosima Friedle

Über 4460 Tote,  ungefähr 937,2 Millionen US-Dollar Schaden, wachsende Gewalt, Hunger, Seuchen…  Die Lage auf den Philippinen bleibt schlecht, die Auswirkungen des Taifuns „Haiyan“ sind verheerend.  Doch wie war eigentlich der Verlauf dieser Katastrophe? Und was sind ihre Auswirkungen?

Der Taifun Haiyan entstand am 3.November, am 7. November erreichte er  die Philippinen und am 11. November löste er sich auf.  Er ist der 30. Tropische Wirbelsturm, der 13. Taifun der Pazifischen Taifunsaison 2013 und einer der stärksten tropischen Wirbelstürme überhaupt seit Beginn der verlässlichen Wetteraufzeichnungen. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 315 km/h und einem durchschnittlichen Luftdruck von 895 hPA ist er der Kategorie 5 zuzuordnen. Er forderte 4460 Opfer und richtete einen Schaden von 937,2 Millionen US-Dollar an. Betroffene Gebiete waren Chuuk, Yap, Palau, Philippinen, China und Vietnam, die größten Verwüstungen wurden auf den Inseln der Visayas-Gruppe auf den Philippinen angerichtet.

Nun zum Verlauf: Seit dem 2.11.2013 wurde 425 Kilometer südöstlich von Pohnpei ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet beobachtet, welches unterbrochene Bandstrukturen und eine   atmosphärische Konvektion aufwies. Am 3.November wurde dieses System als tropische Depression klassifiziert, woraufhin ein Tropical Cyclone Formation Alert ausgegeben wurde. Am 4.November wurde das System infolge einer Intensivierung zu einem tropischen Sturm hochgestuft und ihm wurde der Name Haiyan (chinesisch für Sturmschwalbe) gegeben.  Am 5.November erreichte Haiyan den Status eines Taifuns, nachdem sich ein deutlich erkennbares Sturmauge entwickelt hatte. Am 7. November erreichte er schließlich seinen Höhepunkt mit einer Windgeschwindigkeit von 235 km/h und am 11. November schwächte er sich nach Erreichen von Vietnam zu einer tropischen Depression ab.

Nicht nur wegen seiner Schwere, sondern gerade auch wegen seiner langen Dauer richtete der Taifun Haiyan schwere Schäden an. In Palau wurden mehrere Häuser zerstört und Bäume umgerissen, jedoch kam es trotz der Nichtbeachtung der Evakuierungsanweisung der Bürger nicht zu tödlichen Verletzungen. In mehreren Orten wurde die Versorgung mit Trinkwasser und elektrischem Strom unterbrochen, Schulgebäude und Wohnhäuser wurden beschädigt. Auf der Insel Kayangel wurden alle Behausungen komplett zerstört, da die Insel während des Taifuns vollständig überflutet war. Auf den Philippinen jedoch sind die Zerstörungen weitaus schlimmer. Der Sturm traf hier auf die Inseln Leyte und Samar, aus Tacloban City, der Hauptstadt von Leyte, wurden zahlreiche Tote gemeldet, auch der Flughafen Daniel Z. Romualdez Airport wurde stark beschädigt. Auf Samar und Leyte sind etwa 4,3 Millionen Menschen obdachlos und  es gibt 10.000 Tote, außerdem kam es nach Abschwächung des Sturms zu Plünderungen und Diebstählen. Die Stadt Guiuan, welche als erste vom Taifun Haiyan getroffen wurde, würde fast völlig dem Erdboden gleich gemacht. In Vietnam kam es dank der Tatsache, dass der Sturm, welcher über dem Meer entsteht, dort durch das Auftreffen auf kontinentales Territorium bereits fast völlig abgeschwächt war, “nur“ zu Starkregen und Überflutungen, außerdem starben sechs Personen. Auf Taiwan wurden durch starken Seegang 26 Menschen auf das Meer hinaus gespült, 18 konnten gerettet werden.

Die deutsche Bundesregierung hat zwar bereits 500.000 Euro zum Wiederaufbau zur Verfügung gestellt, doch die Hilfsmaßnahmen greifen nicht wirklich. Die Regionen sind teilweise so verwüstet, dass Hilfsfahrzeuge gar kein Durchkommen haben, außerdem ist die Verteilung von Lebensmitteln sehr ungleich. Ein weiteres Problem ist die zunehmende Gewalt und Kriminalität, es kommt vermehrt zu Plünderungen oder Schlägereien.

In Anbetracht all dieser Fakten ist es fast ein Unmögliches, tatenlos dazusitzen und nichts machen zu können. Doch was können wir tun? Wir können spenden. Es gibt unzählige Organisationen die den Katastrophenopfern helfen und die Orte wieder aufbauen. Und ansonsten – hoffen und sich verbunden fühlen.

 

Grafik:  (c) picture-alliance/  dpa-Grafik

 

 

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Quelle: derfarbfleck
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Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 27. November 2013
Kategorie: Die Welt da draußen

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