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Kolumnen

Unser September

„Willkommen zurück am Landesgymnasium“

So begann das Schuljahr offiziell, eröffnet von unserem neuen Schulleiter Herrn Dr. Sauer, der ganz bewusst den Zusatz „für Hochbegabte“ wegließ. Er begründete das dann auch bei seiner offiziellen inoffiziellen Amtseinführung. Das „Hochbegabte“ diskriminiere im deutschen Sprachgebrauch und sowieso komme man doch im Englischen auch ohne das „highly“ aus, wenn man von „gifted people“ spräche. Nun denn, wir sind also das LG. In einer großen Rückrufaktion werden alle Schüler gebeten die Schulkleidung zurückzugeben, auf dass die hochwertige Stickerei geändert werden könne.

 

Where is Waldo Frau Schellhorn-Pintat

Unter den pseudo-wichtigen Leuten, die alle an der Amtseinführung auftraten um ihre Pseudo- Wichtigkeit zu unterstreichen, wie es unser vielleicht beliebtester GK-Lehrer ausdrücken würde, war auch eine Schulreferentin dabei – wer hätte es gedacht, unsere gesuchte Frau Schellhorn-Pintat. Vielen Dank hier, an alle die sich mit sachdienlichen Hinweisen an der Suche beteiligt haben.

maximale Ausbaufähigkeit

„Das Landesgymnasium hat nun seine maximale Ausbaufähigkeit erreicht.“ Meine Damen und Herren der Grün-Roten-Landesregierung, sehen Sie, wir schaffen es doch, effizient zu arbeiten. Sie brauchen unsere Schule nun nicht mehr schließen, um eine Gemeinschaftsschule zu errichten. Mit 239 Schülern und 40 Lehrern in 11 Klassen (7 + 8, 2 x 9, 3 x 10, 11 + 12 mit je 2 Kursen) entsteht jetzt eine gemütliche LG-Familie. Wohl mehr eine Großfamilie, die Mensa ist nun zum Bersten gefüllt, sodass einige Siebtklässler sich in ihrem persönlichen Freiraum eingeschränkt fühlen, es werden kaum noch die traditionellen Rennen um den ersten Platz am Geschirrwagen ausgetragen.

Abgehakt – Die Kurzmeldungen des Monats: +++ Die Immatrikulation fand traditionell statt, zur gleichen Zeit aber auch die offizielle inoffizielle Amtseinführung von Herrn Dr. Sauer. Überschattet wurde die ganze Veranstaltung durch den überwältigenden Auftritt des Heil/Schäfer-Ensembles +++ Jahrbuch-Verkauf boomt. Zwei Exemplare wurden dieses Schuljahr schon verkauft. +++ Das ersehnte Beach-Volleyball-Feld ist da, jedoch kleiner und primitiver als erwartet. +++ Zur Respektsperson des Jahres wurde Friedrich Bräuning, FSJ 2013/14 gewählt. Sein Kommentar zur Lage in Haus 25: „Die spielen [zocken] so schlecht, soooo schlecht!“ +++ Beim Vorstellungsschulabend dieses Jahres saß das „Niveau“ im Keller. +++ Das Universalpostfach aller Lehrer ist eröffnet. Ein Briefkasten in den sämtliche vertrauliche Unterlagen kommen hängt vor der Türe. Aber bitte mit Namen versehen. +++ DAS BIER ENTSCHEIDET– Überraschenderweise erzielte DIE PARTEI 11% der LG-internen Wählerstimmen; einen NPD-Wähler gab es – Herr Hanisch kündigte an, diesen ausfindig zu machen+++Das „LGH-net“ hat versagt?: Die Addita-Wahl findet wieder über Papier statt. +++

Das Chaos regiert

Stolz präsentierten uns die Verantwortlichen DIE LÖSUNG aller Probleme: Den ultimativen Stundenplan. Damit einfach alle einmal ausschlafen dürfen, wurden die Fremdsprachen kurzerhand in die 6. DS verlegt. Daraus resultiert ein Stundenplan mit einer wunderbaren Abwechslung aus Tagen mit sechs Stunden Unterricht bis hin zu Tagen an denen gar kein Unterricht stattfindet. Entrüstet werden Stimmen laut, nach denen unschuldige Zehntklässler, die samstags überhaupt keinen Unterricht haben, pünktlich um 9:10 Uhr aus den Internaten geworfen werden. Ja richtig, da samstags so gut wie alle Schüler ausschlafen dürfen, gibt es nun einen „Spätweckdienst“ um die Aufsicht in der ersten Stunde zu gewährleisten. Um diesen einmaligen Service möglich zu machen hat man allerdings kurzerhand den Nachmittagsdienst in der Mittelstufe gestrichen. Lediglich die geführten Lerner werden im Dachgeschoss von Haus 12 beaufsichtigt. Organisierte Lerner sollen nun auch eine intensivierte Betreuung erhalten. Sie beantragen zu gewählten Zeiten eine Aufsicht und werden dementsprechend von den Mentoren kontrolliert. Die Schüler, die es schlichtweg versäumt haben, einen Antrag auf Aufsicht und Kontrolle zu stellen, werden vom System gänzlich ignoriert. Für mich heißt das, dass da genausogut der Nachtdienst angekündigt werden könnte: Ab nächsten Turnus werden genaue Karten, Daten und Statistiken mit Live-GPS-Ortung von Herr Fischers Nachtdienstrunden auf Wikileaks veröffentlicht. Unvorstellbar!

Netzwerk news und Ropa-Rage

Wir starten ins neue Schuljahr mit einem völlig neuen Computerraum. Sponsored by Ropa. Jeder freie Quadratzentimeter trägt ein Ropa-„Aufbäbberle“, als ob wir nicht jeden Nachmittag im Internat genug daran erinnert werden wer unsere Peiniger sind. Wir wollen aber nicht unfair sein, die neuen Rechner sind echt klasse. Sie sind schnell, schwarz und können angeblich alles – allerdings, so räumte die Netzwerksadministration ein, wisse man das noch nicht so genau, denn man fand noch keine Zeit es zu testen und bekam selbst noch keine Einweisung in „inis sigma“und Ropa fühlte sich nicht zuständig – wie bei so vielem.
Im Gegensatz zu den brisanten Insiderinformationen, die wir erhielten, begrüßte uns auch dieses Jahr der altbekannte Proxy im Internat, es sei aber bereits Bestandteil der Verhandlungen mit Ropa.

Mittlerweile haben auch alle Schüler Internet, bis auf einen – M. R. Ist das die späte Rache daran, dass viele Leute im letzten Jahr für einige Zeit kein Internet hatten? Hat Ropa ihn jetzt auch auf der Abschussliste? Nun denn, wer außer ihm noch kein Internet hat möge Herrn Häcker doch mal eben eine kurze Email schreiben.

Auch die WLAN-Regelung wird nun konsequent durchgezogen. Die Internatsnetzwerkadministratoren verzeichneten bereits einen eingezogenen und allein in Haus 25 sechs angemeldete Router. Man ist erfreut über die hohe Akzeptanz im neuen Schuljahr, sogar M. R. meldete den seinigen freiwillig und äußerst kooperationsbereit an. Diesen Erfolg könne man sich nur durch den Artikel von Chiller erklären.

Von Pascal Winterhalter

Bildnachweise: Morio (Wikimedia Commons)

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: Unser Monat
Veröffentlichung: 01. October 2013
Kategorie: Kolumnen, Wir hier drinnen

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2 Kommentare zu “Unser September”

  1. “Das ersehnte Beach-Volleyball-Feld ist da, jedoch kleiner und primitiver als erwartet.”
    Pascal, was hast du denn erwartet? Ein Beach-Volleyball-Feld besteht nun mal aus einem Haufen Sand mit Netz drüber

    Geposted von xx | October 11, 2013, 15:51 | Antworten
  2. ja pascal ich glaube das wird ein lustiges jahr mit dir oder eben auch ein paar mehr danke

    Geposted von julius | October 14, 2013, 15:17 | Antworten

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