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Kolumnen

Unser Mai

Ganze achteinhalb Schultage hatte der Mai. Zusätzlich zwei Wochen Ferien, zwei Feiertage, ein Brückentag und ein Frühlingsball. Für viele kam sogar noch das dreitägige Mathewochenende hinzu. Ein rekordverdächtiger Monat, nicht nur wegen des schlechten Wetters, sondern auch wegen der riesigen Menge an Dingen, die während dieser achteinhalb Tage passiert sind.

 

 

 

the-wordUpfronts. Jährlich im Mai versammeln sich die großen US-Fernsehsender und stellen ihr Programm für die nächste Saison vor. Auch am LGH gibt es diese Tradition. Die LGH-Upfronts waren dieses Jahr geprägt von Entsetzen, Freude und Überraschungen. Wie bereits zuvor bekannt war, wird Frau von Manteuffel dieses Jahr als Schulleiterin verabschiedet. Die Schulkonferenz hat zu Beginn der Pfingstferien getagt, doch der Kandidat muss noch von der Stadt oder dem Präsidium abgesegnet werden. Dr. Christoph Sauer sei Gerüchten zufolge der aussichtsreichste Kandidat, ein Humanist, der Hogwarts entflohen sein soll.

Bestätigt ist allerdings bereits, dass Herr Häcker die Position des stellvertretenden Schulleiters von Herrn Schödel übernehmen wird. Außerdem wird Herr Kilian die Position des Internatsleiters abgeben. Dies mache Herr Kilian offenbar freiwillig, so die offizielle Begründung. Er werde allerdings weiterhin als Lehrer am LGH verbleiben, heißt es.

Nächstes Jahr steht also ein Neustart an. Ein neues Team für ein neues LGH; und ein neues Team für ein neues “Unser Monat”. (Mehr dazu aber nächstes Mal.)

Bild des Monats: Herr Kilian hat sich direkt vor der neuen Krankenstation selbst ein Grab gegraben. (Spaß beiseite, das Loch dient als Fundament für einen neuen Grillplatz.)

Bild des Monats: Herr Kilian hat sich direkt vor der neuen Krankenstation selbst ein Grab gegraben.

Abgehakt – Die Kurzmeldungen des Monats: Mathewochenende am LGH: Der Einsatz? Ein Feiertag wird der Mathematik gewidmet. Der Preis? Ganz viele Urkunden und Knobelspiele. Der krönende Abschluss? Ein zehnstündiges MatBoj. +++ Alumni-Versammlung am 11. Mai. Der Höhepunkt: Spätabendlicher “Spaziergang” in der Stadt. +++ Zwangsversteigerungen unangemeldeter Fahrräder und Roller stehen an. Wenn danach noch welche übrig sind, werden kleine Siebtklässler zum Kauf gezwungen. +++ Das Jahrbuch ist immer noch spurlos verschwunden. Hinweise bitte an Herrn Kilian. Er wird diese dann, wie alles, was bei ihm landet, meistbietend versteigern.

Währenddessen hat das LGH wieder seine Innovationskraft bewiesen. Nach den revolutionären Buttons gegen Fangewalt in Fußballstadien plant das Junior-Unternehmen Fair Crowd in den letzten Wochen des Schuljahres den Verkaufsstart eines neuen, genialen Produkts. In einer Marktforschungsstudie hat sich herausgestellt, dass die Kunden zwar bereit waren, eine Haltung gegen Gewalt anzunehmen, allerdings nicht mit der Marke “Fair Crowd” idenfiziert werden möchten. Daher reagiert Fair Crowd mit Waffeln gegen Fangewalt, die spurlos verdaut werden können. Gegen Fangewalt sind effektiv und unsichtbar zugleich. Der Slogan: “Was zählt, ist der Geist.”

 

unsere mensa

Es gibt Neuigkeiten vom Arbeitskreis Mensaessen!

“Frau Binder [stellte] den aktuellen Status und weitere für dieses Schuljahr geplante Aktionen vor. In der nachfolgenden Diskussion wurden Meinungen über die Situation und aktuelle Herausforderungen ausgetauscht, jedoch ohne konkrete Beschlüsse zu fassen.”

Als Beispiel für eine “geplante Aktion” wird die “Sondertagung Schulverpflegung” genannt, die bereits stattfand. Allerdings wird diese Aktion im Bürokratie-Dschungel des Elternbeirats, der dem Brettspiel Snakes and Ladders gleicht, noch als “geplant” eingestuft. Im Klartext sind für dieses Schuljahr keine Aktionen mehr geplant. Ist wahrscheinlich auch besser so, denn wir wissen ja, wie es mit der südamerikanischen Woche geendet ist. (Update: Wie Herr Münch schreibt, fand die Sondertagung zwischen der Sitzung des Elternbeirats und der Veröffentlichung des EBR-Newsletters statt.)

Es gibt also überhaupt nichts Neues vom AK Mensaessen. “Keine konreten Beschlüsse.” Klingt wie Angela Merkel auf einem ihrer Sondergipfel. Aber mit der Verbesserung des Mensaessens gehe es dennoch voran, beteuert man: “Wir befinden uns auf einer Verdichtung der Endphase.

 

Diese Ausgabe von “Unser Monat” wird gesponsert von Herrn Ruch. Bei Herrn Ruch kann man nämlich magisch Objekte aus dem Nichts entstehen lassen, so zum Beispiel eine Google Glass. Möglich gemacht wird es durch einen neuen 3D-Drucker, der nun für alle zugänglich ist. Einfach ein Modell (z.B. von Thingiverse) an Herrn Ruch schicken und los geht’s. Mit dem Sponsorcode “BESTEKOLUMNEEVER” kostet eine Stunde Drucken lediglich eine Campusstunde!

 

frühlingsball 2013

Am 8. Mai versammelten wir uns wieder zum alljährlichen Frühlingsball. Doch die scheinbare Alltäglichkeit trügt. Auch dieses Jahr stand der Frühlingsball wieder zur Debatte, denn Herr Höppel hat ihm den Kampf angesagt. In einem langen Hassknecht-Kommentar auf dem DSB, der einem Lizenzvertrag gleicht, regte er sich über unser Verhalten während des Balls auf. Hier ein kleiner Auszug:

Manche von Euch sind nämlich großartig darin,

  • supercool zu sein und eine große Klappe zu haben, aber sofort die Flucht zu ergreifen, wenn es einmal einen Handgriff zu tun gibt, insbesondere beim Aufräumen,
  • sich einen Scheiß um das Allgemeineigentum zu kümmern,
  • Spiegel in den WCs zu beschmieren und
  • Cola-Flaschen zu klauen.

Ginge es nach Herrn Höppel, wird es nächstes Schuljahr keinen Frühlingsball mehr geben. Dabei verlief der Frühlingsball dieses Jahr ausnahmsweise ohne And We Danced oder Gangnam Style! Ich bin ja mal gespannt, ob wir Schüler in dieser Sache ein Mitspracherecht kriegen, oder nicht.

 

frühlingskonzert 2013Machen wir einfach weiter mit dem diesjährigen Frühlingskonzert. Nicht im Kloster Lorch, auch nicht im umgebauten Prediger, sondern in unserer kleinen, überfüllten Aula wurden die Preisträger des diesjährigen Kompositionswettbewerbs geehrt. Hinzu kamen Aufführungen der GarageBand, der Rhythm StiX, der 10. Klasse und des Chors. Doch dieses Konzert wurde von etwas viel, viel Größerem überschattet: Den Pfingstferien.

Von Kevin Wang, in Zusammenarbeit mit “Chillers Blog“.

Bildnachweis: “Uhr” von Morio (Wikimedia Commons)

Zum Weiterlesen: Die komplette Unser-Monat-Kolumne
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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: Unser Monat
Veröffentlichung: 05. June 2013
Kategorie: Kolumnen, Wir hier drinnen

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4 Kommentare zu “Unser Mai”

  1. Lieber Kevin,

    so sehr ich generell deine Artikel schätze, weil sie meist inhaltlich interessant und noch dazu sehr unterhaltsam geschrieben sind, muss ich diesmal die Darstellung zum “AK Mensaessen” kritisieren, und ich möchte auch gerne darstellen, weshalb.

    Du schreibst: “Als Beispiel für eine “geplante Aktion” wird die “Sondertagung Schulverpflegung” genannt, die bereits stattfand.” Deine Aussage gilt zwar für den Zeitpunkt der Veröffentlichung des EBR-Newsletters 2013-02 (= Mai), aber ich informiere die Eltern darin ja über die Themen der Sitzung vom 7. April 2013 (!) – und da handelte sich natürlich noch um eine geplante Aktion (die am 27. April stattfand). Da ich das Datum dazugeschrieben habe (das in deinem Zitat fehlt), war das auch für jeden Leser sofort erkennbar. Dein (Ab)Satz liest sich also ganz lustig, ist aber journalistisch höchst fragwürdig. Damit relativiert sich natürlich auch der Satz “Im Klartext sind für dieses Schuljahr keine Aktionen mehr geplant.”

    Übrigens, zum Thema “südamerikansiche Woche”: Nicht jeder Schuss kann ein Treffer sein, und ich bin der Meinung, dass auch die Schüler anerkennen sollten, dass es Eltern gibt, die sich – wenn auch nicht immer mit Erfolg – bemühen, dass Angebot und die Qualität des Mensaessens zu verbessern.

    Interessant finde ich auch die Formulierung “Bürokratie-Dschungel des Elternbeirats”, vielleicht kannst du mich bei Gelegenheit mal aufklären, was du damit meinst? Irgendwas muss ich da wohl verpasst haben …

    Und während ich den Vergleich mit Angela Merkel noch ganz amüsant finde, so ist IMO die Vermischung von Zitaten des AK Mensaessen mit solchen vom BER-Flughafendebakel / Mehdorn (insbesondere durch die suggestive Formulierung “beteuert man”) ganz unter der Gürtellinie. Durch den Kontext wird klar der (falsche) Eindruck erweckt, “man” sei dieselbe Quelle wie die der zitierten Passage (also ich) oder der AK Mensaessen. Nur Leser, die dem Link folgen (oder das Zitat kennen), erfahren die ganze Wahrheit.

    Das ging schon deutlich besser (siehe z.B. “Unser April”) – vielleicht haben die achteinhalb Schultage im Mai doch nicht genug Stoff geboten, dass du diesmal zu solchen Tricks greifen musstest …?

    MfG, Stefan Münch

    Geposted von Stefan Münch | June 5, 2013, 23:08 | Antworten
  2. So ganz schlau werde ich ja nicht aus euch Schülern. Da wird immer wieder der Wunsch nach mehr Kommunikation mit euch an uns Alumni herangetragen, und es gibt scheinbar tatsächliches Interesse am Verein. Dann wiederum werden wir hier in einem Halbsatz unter “ferner liefen” erwähnt, und es wird sich drüber lustig gemacht, dass wir in die Stadt gehen. Bei sowas frage ich mich dann natürlich schon, warum wir uns die ganze Mühe machen mit euch.

    Achja, wenn ich schon dabei bin — wer mich kennt, weiß, dass ich für Sarkasmus immer gerne zu haben bin, aber diese Kolumne ist teils einfach verletzend. Ich finde es nicht schön, wie in der Schülerzeitung einer Schule, an der viele einen Hintergrund mangelnder Integration in ihre Klasse haben, Motivation und intellektueller Anspruch derart belächelt und verhöhnt wird. Und ich war auch nicht Herrn Kilians größter Freund, aber der Kommentar zum Loch vor Haus 25 ist ja mal unter aller Sau. Holt das Niveau aus dem Keller!

    Diese Kolumne könnte eine humorvolle Monatsrevue bieten für Leute, die noch oder nicht mehr am LGH sind. Stattdessen ist sie eine Lästerseite, für die ich mich schäme.

    Geposted von Lorenz | June 5, 2013, 23:23 | Antworten
  3. Hallo ihr beiden,

    zum Mensaessen möchte ich sagen, dass im mir vorliegenden Newsletter (aus dem LGH-Net) kein Datum vermerkt ist und auch die Formulierung “Sondertagung, an der Frau Binder, Frau Riepenhausen und unser Küchenchef dann teilgenommen und sich informiert haben” ist leicht missverständlich und gibt den Eindruck, dass die Tagung zum Zeitpunkt der Sitzung in der Vergangenheit lag. Da dies offenbar ein Missverständnis war, möchte ich mich entschuldigen.

    Meiner Meinung nach gehören auch die Links zum Artikel und sollten auch gelesen werden. Solche Zitate werden von mir durch Verweise erklärt.

    Zu den Alumnis: Es wird sich nicht darüber lustig gemacht, dass Ihr in die Stadt geht, sondern dass ein nächtlicher Ausflug als “Spaziergang” am DSB getarnt wird. Das heißt, dass wir Euren Besuch und Euer Engagement nicht schätzen.

    Kevin

    Geposted von derfarbfleck | June 6, 2013, 13:25 | Antworten
  4. Ich weiß nicht, wo unser Stadtausflug als Spaziergang bezeichnet wurde, aber das muss wohl eher ironisch gedacht gewesen sein. Schließlich dürfen wir uns ja ganz offiziell in der Stadt betrinken, wir sind ja nicht im Internat untergebracht ;)

    Geposted von Lorenz | June 6, 2013, 17:59 | Antworten

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