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Wir hier drinnen

Eine Stadt, eine Schule, eine Zeitung

Fünf  mutige Zeitungsredakteure vom Farbfleck machten sich am 21. April auf, um ins weit entfernte Zweibrücken zu reisen. Dort trafen sie auf „The Speech – Das Magazin am HFG“. Wir berichten.

Von Vivien Geldien, Theresa Friedle, Lukas Hornung, Jakob Dürr und Viktoria Kamuf

 

Wo liegt eigentlich nochmal genau dieses Zweibrücken? Bei uns im Ländle weiß das niemand so genau und deshalb wollen wir eines mal klarstellen: Die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands liegt in der Pfalz und ist auch sehr pfälzisch. Das Saarland ist nur in der Nähe, so wie auch Frankreich. Trotzdem prägt all das die Stadt und auch das Hofenfels-Gymnasium mit. Letzteres thront im Norden der Stadt auf der Halbhöhe, gleich oberhalb von der Pferderennbahn und dem Schleusenwärterhäuschen, unserer Pension. Aus dem Pferdegestüt Zweibrückens, renommiert bis heute, stammte auch das Reitpferd Napoleons. In dieser kleinen Stadt steckt mehr, als man bei der Ankunft am Bahnhof vielleicht vermuten mag.

 Auch über das HFG, welches wir diese zwei Tage näher kennenlernten, gibt es einiges zu berichten. Das Gebäude allein ist riesig, immerhin muss es auch 1200 Schüler unterbringen. Ebenso hat die Schule nicht nur für Außenstehende verwirrend viele Schwerpunkte: Bilingual (Nähe zu Frankreich), Musisch und Sportlich. Apropos Sport: Aus Zweibrücken kommt auch Raphael Holzdeppe, welcher die Bronzemedaille im Stabhochsprung bei der letzten Olympiade gewann. Klar, dass dies auch die beliebteste und am stärksten geförderte Sportart der Gegend ist.

Den Namen hat das HFG von Johann Christian Simon von Hofenfels. Uns mag er unbekannt sein, den Geschichtsbüchern sollte er das allerdings nicht. Denn dieser Herr spielte eine wesentliche Rolle in der deutschen Geschichte: Er verhinderte, dass Bayern an Österreich-Ungarn fiel. Das war, als Zweibrücken noch den Status der Herzogsstadt hatte. Wunderschöne Überbleibsel davon kann man noch heute überall in der Stadt erblicken, allerdings mussten sie nachgebaut oder von Grund auf renoviert werden. Nach dem zweiten Weltkrieg hielt Zweibrücken nämlich den traurigen Rekord, in Deutschland prozentual am stärksten zerstört worden zu sein.

 Wer zu diesen geschichtlichen Ereignissen mehr wissen will als nur diese paar Sätze, der fragt am besten bei den Redakteuren von The Speech nach. Denn natürlich haben die über das und vieles mehr, ob es nun das HFG, Zweibrücken oder die ganze Welt betrifft, schon in sechs Ausgaben berichtet. Die Siebte soll Anfang Mai fertig werden.
Gegründet wurde die Zeitung 2011 von Christian Becker, der heute noch zum Vorstand gehört, sich vor allem um die Finanzierung kümmert und im Dezember übrigens bei uns am LGH zu Gast war. Er reiste zusammen mit Eva Günther und Julius Ferber, den Vorsitzenden von The Speech. Ihnen unterstehen ungefähr 30 Redakteure und eine kleine Layout-AG. Nicht zu vergessen der „Zeilensprung“, das Tochterunternehmen sozusagen. Er wurde gegründet für die GOST (Gemeinsame Orientierungsstufe), die 5.- und 6.-Klässler des HFG und der benachbarten Mannlich-Realschule Plus also. Vor allem diese waren vollzählig und mit großem Engagement dabei.

 Das Schülermagazin des HFG druckt und hat somit die Herausforderung nicht nur der inhaltlichen Qualität, sondern auch der ansprechenden Gestaltung des Layouts. „Ihr seid eine Schülerzeitung, die es schafft, nicht nur inhaltlich, sondern auch gestalterisch sehr interessant zu sein. Die meisten schaffen immer nur das eine oder das andere.“, sagte dazu sehr treffend Herr Fröhlich, Redakteur beim „Pfälzischen Merkur“ und wir können ihm da nur zustimmen und nochmals betonen, dass die Schülerzeitung in den zwei Jahren ihres Bestehens eine beeindruckende Entwicklung gemacht hat.

 Besagter Journalist besuchte uns am Ende des Seminars übrigens noch zu einer Gesprächsrunde über Zensur. Und auch wenn wir uns als Schülerzeitungsredakteure nicht mit staatlicher Zensur herumschlagen müssen, so stellt sich doch auch bei uns immer die Frage nach höherer Kontrolle oder der nicht zu unterschätzenden Selbstzensur. Mindestens Denkanstöße nahmen wir also aus dem gesamten Seminar mit und erfuhren auch sonst einiges, sei es nun über die Organisation einer Zeitung oder über die Situation an einer 1200-Schüler-Schule. Und verlaufen haben wir uns auch nur einmal!

Mit diesem Rückbesuch fand der Austausch mit The Speech nun seinen Abschluss. Wir werden jedoch die Entwicklung der Zeitung aufmerksam weiterverfolgen, ein Exemplar der nächsten Ausgabe ist schon bestellt.

Fotos: Christian Becker

 

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 26. April 2013
Kategorie: Wir hier drinnen

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