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Die Welt da draußen

Amazing fashion and amazing prices?

von Camil Kotkowski

Man sieht sie überall. Sie vermüllen nicht nur die schöne Postgalerie in Karlsruhe, sondern auch die komplette Karlsruher Innenstadt. Je näher man dem Europaplatz kommt, desto mehr glückliche Menschen kommen einen damit entgegen. Die Rede ist von den braunen Tüten mit der blauen Aufschrift. Auch hier in Deutschland ist der Hype um den irischen Textil-Discounter groß. Doch warum setzt sich deren Konzept gegenüber anderen Textil-Discountern wie KiK, C&A und weiteren so gut durch?

Allein das Motto sagt es aus: Amazing fashion and amazing prices. Die Kleidung von Primark ist oft an bekannte Designer und Markenkleidung angelehnt. Doch wie können sie diese dann so preiswert herstellen? Als Produktionsländer sind Indien, China und Bangladesch genannt, wobei hauptsächlich in  letzterem hergestellt wird. Im Jahre 2008 wurde Primark dann auch von der BBC wegen Kinderarbeit angeprangert. Auf Nachforschungen des Unternehmens stellte sich allerdings heraus, dass der BBC falsche Informationen vorlagen. Trotzdem weißt man, dass die Regierung in Bangladesch den Mindestlohn heruntergesetzt hat, um Hersteller anzulocken. Der Mindestlohn in Bangladesch entspricht nur zu einem Viertel dessen, was eine Familie dort zum Überleben braucht. Doch genau diese geringe Bezahlung ist der Grund, warum der Laden, der in GB auch Penneys genannt wird, so beliebt sein kann. Die Jugendlichen investieren ihr Geld lieber in zehn sehr preiswerte Kleidungstücke von Primark als in drei oder vier von normalen Geschäften.

Werfen wir einen Blick auf die Geschichte von Primark als Unternehmen. Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Dublin. Primark ist ein Tochterunternehmen des britischen Lebensmittelkonzerns Associated British Foods (ABF).  Es wird von der Weston-Familie über Wittington-Investments kontrolliert. Das Unternehmen macht jedes Jahr einen Umsatz von mehreren Milliarden Euros. Es wurde 1969 gegründet und hat inzwischen 256 Filialen weltweit.

Man kann sagen, dass sich Primark unter den Textil-Discountern einen soliden Standpunkt erreicht hat und die Rolle von H&M ersetzen könnte, da sie in der Massenabfertigung überlegen sind. Die Kleider lassen sich wie bei H&M vielleicht nicht mehr als ein paar dutzend Male anziehen, sind dafür aber billiger und von Jugendlichen auch als modischer angesehen.

Bildquelle: Danny Robinson [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 20. April 2013
Kategorie: Die Welt da draußen

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