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Ausgestrahlt und Abgedruckt

Der mit dem Haargel

eine Filmrezension von Leonie Töpert

Vom unbeschäftigten Freiherrn zum Fast-Bundeskanzler: Einfach Haargel in die Haare schmieren und eine Plastikbrille aufsetzen. Schon ist der Baron von und zu Donnersberg für die Politik geeignet.

In der Satire „Der Minister“ geht es um den Baron Franz Ferdinand von und zu Donnersberg, auch „Donni“ genannt, der seine Zukunft in der Politik sieht, was anderes kann er nicht. Schon als Kind lernte der charismatischere Franz Ferdinand (Kai Schumann) seinen schlagfertigen und intelligenten besten Freund Max Drexel (Johann von Bülow) kennen. Die beiden wurden zu einem eingespielten Team: Während Donni von seinem besten Freund die Arbeiten abschrieb, nahm er dafür die ganze Schuld für alle Streiche auf sich, da Franz Ferdinand wegen seinem Titel unantastbar war.  Ein paar Jahre später beschließt der Baron zusammen mit seiner Frau Viktoria in die Politik zu gehen. Doch das Ansehen der Kanzlerin Murkel kann er sich nur mit einem Doktortitel erarbeiten. Mal wieder muss sein Freund Max eine Arbeit für ihn verfassen. So wird er kurze Zeit später  Wirtschaftsminister. Seine erste Dienstreise führt ihn nach New York, dort soll er den Konzern Forpel retten und wird dank des Blitzkuriers zusammen mit seiner Frau zu einem Megastar in der Politik.

Leider ergeht es seinem besten Freund nicht so gut: Das Geld reicht diesem vorne und hinten nicht und nun will ihn auch noch seine Frau mit den Kindern verlassen. Gleichzeitig wendet sich Franz Ferdinand, der inzwischen Verteidigungsminister ist, von ihm ab. Aus  Angst davor, dass jener auch noch Kanzler werden könnt, beschließt er dezent auf die abgeschriebene Doktorarbeit hinzuweisen. Damit folgt der rasche Absturz…

Der Film ist kurzweilig und meiner Meinung nach sehr gut besetzt. Das Highlight des Films sind die teilweise boshaften Bemerkungen, die sich oft gegen Donnersbergs Frau Viktoria richten und natürlich die Kanzlerin Angela Murkel (Katherina Thalbach) , die Kartoffelsuppe kochend am Herd steht und mit seltsamen Angewohnheiten und witzigen Dialogen zusammen mit ihrem Ehemann  die Satire des Films unterstreicht.

Der Film weist des Weiteren viele Parallelen zur Realität auf und begeistert gerade mit seiner Oberflächlichkeit gegenüber der Politik. („Wir brauchen einen neuen Minister!“ „Nehmen sie einfach einen der bei drei noch nicht auf einem Baum sitzt!“)

Auch wenn der Humor des Films manchmal über die Stränge schlägt und man keine Tiefgründigkeit erwarten darf, so ist „Der Minister“ im Gesamten doch sehr gut gelungen und auf jeden Fall wert gesehen zu werden.

Bild von loop_oh über flickr.com

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 19. March 2013
Kategorie: Ausgestrahlt und Abgedruckt

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