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Die Welt da draußen

Das schwarze Gold

von Camil Kotkowski

BP muss eine Rekodstrafe von 4,5 Milliarden Dollar zahlen.

Zweieinhalb Jahre ist es jetzt her, dass eine Bohrstation von BP, ein international tätiges Energieunternehmen, im Golf von Mexiko explodiert ist und einen gigantischen biologischen und wirtschaftlichen Schaden angerichtet hat. Nun hat sich BP mit der US- Amerikanischen Regierung außergerichtlich auf eine Strafe von 4,5 Milliarden Dollar geeinigt. Es ist die höchste Geldbuße in der Geschichte der USA, die ein Konzern je verrichten musste.

Resümieren wir zunächst die Geschichte: April 2010 explodierte die Bohrstation „Deepwater Horizon“ und löste damit die schlimmste Ölkatastrophe der USA aus, 11 Arbeiter starben und 90 Tage lang floss das „schwarze Gold“ unkontrolliert ins Meer, da das Leck zuerst nicht gestopft werden konnte. Das Öl hinterließ gigantische Schäden in der Natur und schadete der Tourismusbranche.

Der Konzern entschuldigte sich für sein Versagen und die Einigung zeigt, dass BP sich dafür auch verantworten möchte. BP rechnet mit Kosten bis zu 38 Milliarden Dollar, zudem müssen sich vor Gericht 2 Arbeiter wegen Tötungsdelikten verantworten. Da sie die ranghöchsten Aufseher auf der Plattform waren, wird ihnen vorgeworfen, wichtige Sicherheitsprüfungen vernachlässigt zu haben.

Vor diesem Unfall hatte BP Vernachlässigungen und mutwilliges Fehlverhalten immer wieder zurückgewiesen. Eine vernichtende Bilanz wurde jedoch von dem amerikanischen Justizministerium über Sicherheitskontrollen im Konzern gemacht. BP hat außerdem gestanden, den amerikanischen Kongress über die Austrittsgeschwindigkeit des Öls am Leck belogen zu haben, was den Ton scharf werden ließ bei den Schadensersatzforderungen.

Mit der außergerichtlichen Einigung wollte die US-Justiz bestimmte Risiken (Zahlungsunfähigkeit von BP, unnötige Länge durch Bürokratie) abwenden, um Kapazitäten (Zeit, Ressourcen) frei werden zu lassen. Das Geld wird dann verwendet, um die Umweltschäden zu beseitigen.

14 Milliarden musste BP schon für Reinigungen und Reparaturen zahlen, 9 Milliarden Dollar wurden an private Kläger überwiesen. Aufgrund dessen musste BP Firmenanteile im Wert von 35 Milliarden Dollar verkaufen.

Bildquelle: Keith Edkins [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 27. November 2012
Kategorie: Die Welt da draußen

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