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Ausgestrahlt und Abgedruckt

“Timm Thaler” oder “Das verlorene Lachen”

Bild: Medea Selnar

Vor einiger Zeit fand ich in meinem vollgestopften Regal, unter vielen anderen Büchern versteckt, ein lange vermisstes Buch wieder. Der 1962 erschienene Roman “Timm Thaler” oder auch “Das verkaufte Lachen” von James Krüss, ein Klassiker, handelt vom jungen Timm Thaler, der eine aufregende Kindheit hatte und diese seinem alten Freund, dem Erzähler, mitteilt.

Sofort von der Geschichte gefesselt, las ich das Buch so schnell ich nur konnte. Ich beschloss, meine Begeisterung euch, liebe Leser, mitzuteilen, indem ich eine kleine Rezension über den Roman hier veröffentliche.

Zum Inhalt: Timm Thaler ist ein kleiner Junge, welcher ein wundervolles Lachen besitzt, und zusammen mit seinem Stiefbruder und seiner -mutter sowie seinem Vater in einer Gassenwohnung wohnt. Die Stiefmutter und sein Bruder sind stets unfreundlich und behandeln ihn sehr schlecht. Der Vater hat nur Sonntags Zeit, und da gehen er und Timm immer zum Pferderennen, wo sie wetten und manchmal auch gewinnen.

Eines Tages allerdings wird der Vater auf dem Bau von einem herunterfallenden Ziegelstein am Kopf getroffen und ist sofort tot. Da ist Timm dann völlig allein, und er hört auf, sein “drolliges” Lachen zu gebrauchen – er versteckt es förmlich vor der Stiefmutter und Ervin, dem Stiefbruder. Eines Sonntags geht Timm wieder zur Rennbahn. Dort eilt ein Fremder an ihm vorüber, und lässt absichtlich fünf Mark fallen. Kurz darauf steht der Fremde, der kalte blaue Augen, einen strichförmigen Mund sowie eine schmale Hakennase und einen dünnen schwarzen Schnurrbart hat, trägt einen karierten Anzug und fragt Timm, ob er wetten möchte. Timm bemerkt nicht, dass der Mann der gleiche ist, der ihn zuvor fast umgerannt hat. Der Herr gibt ihn einen bereits ausgefüllten Wettschein – und Timm gewinnt. Auch am folgenden Sonntag geht er zur Rennbahn, und erneut gewinnt er. Beim dritten Treffen mit dem karierten Herrn bietet dieser ihm einen Vertrag an, in den Timm auch einwilligt. Eine verhängnissvolle Entscheidung: Timm gewinnt fortan jede Wette, aber im Gegenzug bekommt der Herr namens L. Lefuet – Teufel rückwärts gelesen – Timms Lachen…

Von dem Zeitpumkt an gewinnt Timm jede Wette, und seine Familie verlangt von ihm, viel zu wetten, aber Timm selbst bekommt meist nur wenig oder gar nichts vom Gewinn. Da er nicht mehr lacht, denken die Leute, dass er hochmütig geworden ist. Dies betrübt Timm sehr, und so macht er sich auf den Weg nach Hamburg, um dort zur See zu fahren und auch möglicherweise sein Lachen zurückzuholen.

Im Zug nach Hamburg trifft er auf Herrn Rickert, der merkt, dass Timm nicht so ist wie die anderen Jugendlichen. Da Timm aber zum Stillschweigen verpflichtet ist, kann er Herrn Rickert nichts von seinem Vertrag erzählen. Der Mann arbeitet bei einer Hamburger Reederei und hilft Timm, einen Job auf einem Schiff zu bekommen.

Durch eine unmögliche Wette – dass er innerhalb kurzer Zeit reicher ist als der reichste Mann der Welt ist, also mehr Geld als Baron Lefuet besitzt – wird er zum Erben des Barons und reist mit diesem um die Welt, immer das Ziel, sein Lachen wieder zurückzubekommen, vor den Augen.

Mit der Hilfe seiner Freunde, die ihn sehr unterstützen, versucht Timm in einem recht dramatischem Show-down sein Lachen wieder zurückzubekommen…

Ich finde “Timm Thaler” ist ein sehr schönes und auch in die Tiefe gehendes Buch, das man, wenn man einmal angefangen hat es zu lesen, kaum noch aus der Hand legen kann. Der Roman beinhaltet viele Lebensratschläge, wie zum Beispiel: schließe nie einen Vertrag, ohne dir über die Folgen dessen bewusst zu sein. Meiner Meinung nach ist “Timm Thaler” auf jeden Fall einen Blick wert.

von Medea Selnar

 

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 06. March 2012
Kategorie: Ausgestrahlt und Abgedruckt

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