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Die Welt da draußen

Der Mord an Karoline Knoll im Jahre 1905

Im Zuge des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten vertiefte sich Nils van der Straeten in einen äußerst mysteriösen Fall: Die Ermordung an der Magd Karoline Knoll 1905. Der Autor des Textes konnte durch verschiedenste Recherchen bei Polizei und anderen Institutionen herausfinden, was vor knapp 100 Jahren in seiner Heimatgemeinde wahrscheinlich wirklich passierte. Hier der erste Teil des Auszuges aus seiner Arbeit, die Schilderung der Umstände.

Karoline Knoll wurde am 4.12.1889 geboren. Ihre Eltern waren Karoline und Joseph Knoll, welche in Böttingen wohnten. Sie hatten außer Karoline noch vier weitere Kinder, zwei Jungen und zwei Mädchen. Karoline war ihr jüngstes Kind. Als sie älter war, arbeitete sie auf dem Böttinger Hof als Magd. Dort erwies sie sich als sehr zuverlässig und wurde am Abend des 1.10.1905 mit dem Auftrag betraut, etwas in Neckarzimmern abzuholen. Ihr Weg vom Böttinger Hof nach Neckarzimmern führte sie durch den Wald. In diesem Wald geschah es dann. Jemand war ihr gefolgt, um sich an ihr zu vergehen, es war wohl nicht seine Absicht sie zu töten, aber nachdem sie sich weigerte, seinen Wünschen zu entsprechen und sich energisch gegen ihn wehrte, sah er wohl keine andere Chance seine Absichten geheim zu halten. So kam es zu einem sehr ungleichen Kampf zwischen Karoline und ihrem Peiniger. Sie muss sich sehr gewehrt haben, denn die Leiche wies später, als man sie fand, sehr viele Stichspuren an ihren Armen auf, die nur davon stammen konnten, dass sie das Messer, mit dem ihr Peiniger sie attackierte, sehr oft abgewehrt haben muss bis es schließlich um sie geschehen war1. Nach Aussage des Mörders habe er sie begleiten wollen, als es dann zu einem Streit zwischen den beiden kam und sie ihn mit einem Schirm schlug, versetzte er ihr einen Stich mit einem Messer. Karoline schleppte sich daraufhin noch einen Teil der Strecke weiter und brach dort zusammen. Dort beendete er  seine Tat.                                                                                                                   Das Verbrechen an Karoline wurde erst einen Tag später entdeckt, da auf dem Hof angenommen worden war, dass Karoline bei ihren Eltern in Böttingen übernachtet hätte, da es schon zu dunkel für den Weg zurück zum Hof gewesen wäre. Als am nächsten Morgen nach ihr gesucht wurde, entdeckte ein Hund ihre Leiche im naheliegenden Wald. Die Zeitung rief an diesem Tag die Bürger auf, bei den Ermittlungen zu helfen. Da der Täter Blutspuren aufweisen müsse, erhoffte man sich davon einige Hinweise. Außerdem wurde eine hohe Belohnung ausgesetzt. Die Polizei ermittelte und entdeckte in der Scheune ein mit Blut verschmiertes Taschentuch mit den Initialen J.B. So wurden sowohl der Knecht (Jakob Brauch) als auch der Sohn des Pächters (Jakob Binkele) verdächtigt, die Tat begangen zu haben und  befragt, damit sich die Ermittler Klarheit verschaffen konnten. Aufgrund widersprüchlicher Aussagen von Jakob Binkele und Schnittwunden an den Armen wurde dieser in Gewahrsam genommen.  Zwei Tage später erfuhr man in der Zeitung, dass er die Tat gestanden hatte und nach Mosbach in das Gefängnis überführt wurde . Was er nach seiner Entlassung machte, lässt sich nur vermuten.

Von Nils van der Straeten

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 06. March 2012
Kategorie: Die Welt da draußen, Farbflecken

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