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Die Welt da draußen

Nach der Schule ins Ausland

Was an anderen Schulen als Utopie abgetan wird und daher nie wirklich in Betracht gezogen wird, ist die Auswahl einer ausländischen Universität zur Fortführung der akademischen Bildung. Dieses Faktum ist an unserer Schule (fast schon) normal. Jedes Jahr bewerben sich Schüler unserer Schule an Colleges und Universitäten im sowohl im deutschsprachigen, als auch im englischsprachigen Ausland – noch sind die Staaten, wie Frankreich, Italien, Spanien oder der osteuropäische Raum eher die Ausnahme.Meist beschränkt es sich nicht nur auf die Bewerbung, was Vertreter an Universitäten in der Schweiz, Österreich, England, Schottland und der USA zeigen. Bekannte Namen wie Harvard, das Massachusetts Institute of Technology, Cambrigde, Edinburgh, die Hochschule St. Gallen und die Eidgenössische Technische Hochschule stehen auf der Liste, neben den renommierten deutschen Universitäten. Im vergangenen Jahr konnten sich v.a. Universitäten des Vereinigten Königreichs auf Schüler unserer Schule freuen.

Zu den Beweggründen zählen neben dem Interesse an fremden Kulturen und Sprachen, exzellente Ausbildung, Reputation und Fernweh. Um dies zu erfüllen werden keine Mühen und Kosten gescheut. SAT, SAT Subject, ACT, TOEFL, CAE, CPE, TSA und viele andere Tests, Interviews in Deutschland, dem deutschsprachigen Ausland und Großbritannien gehören zum normalen Programm. Und es ist ja nicht so, dass der unterrichtsbezogene Lernaufwand im letzten Jahr abnimmt.

Auch im kommenden Jahr werden sich wieder einige Schüler auf Universität im Ausland bewerben, circa ein Dutzend wollen ins englischsprachige. In den nachfolgenden Jahren scheint der Strom der Schüler, die sich für Universitäten außerhalb der Bundesrepublik bewerben wollen nicht abzureißen, was auch durch den Doppeljahrgang und die darauffolgenden „Nachrückerjahrgänge“ nicht gehemmt wird. Die Auslandsoption mag hier sowohl sozial, als auch eine gute Alternative sein. Eines ist es jedoch sicher nicht: Einfacher.

Was ist also alles nötig, um sich erfolgreich auf eine Universität im Ausland zu bewerben?

Zuerst einmal lässt sich allgemein sagen, dass es länderspezifisch und universitätseigen ist, was wirklich gefordert wird. Teilweise unterscheiden sich sogar innerhalb der Universität die Aufnahmebedingungen in unterschiedlichen Fächern.

Während die Schweiz und Österreich relativ ähnlich zu Deutschland sind, was die Aufnahmebedingungen betrifft, gibt es in Großbritannien schon verschärfte Bedingungen. Jede Bewerbung auf eine britische Universität läuft über das zentrale Studienverwaltungssystem UCAS. Neben dem Abiturschnitt und der Fächerkombination, ist v.a. das Personal Statement und die Lehrerbeurteilung sehr bedeutend im Bewerbungsprozess. Bei Englischtests à la TOEFL, CPE und IELTS werden Bestnoten vorausgesetzt. Die renommierten Universitäten in Cambrigde und Oxford laden erfolgreiche Bewerber der ersten Runde zu Interviews und Tests ein, die vor Ort laufen.

Die meisten bekannten Universitäten in Großbritannien können sich aus Tausenden Bewerbern ihre Elite selektieren. Aufnahmeraten von 10 Prozent oder weniger sind keine Besonderheit.

Manche Fächer, wie z.B. Jura oder spezielle Kombinationen wie Philosophie, Politik und Wirtschaft, können zusätzlich fachspezifische Zulassungstests fordern.

Dies wird von den Vereinigten Staaten mühelos in den Schatten gestellt. Zehntausende Bewerber auf wenige Hundert freie Plätze, stundenlange Zulassungstests, eigene Essays, mehrere Lehrerbewertungen und Alumni-Gespräche.

Wer an amerikanische Colleges denkt, dem fallen sicher sofort die Ivy Universitäten und ihr Pendant auf der gegenüberliegenden Seite, die Pacific-12 ein. Die beiden weltbekannten naturwissenschaftlichen Universitäten M.I.T. und Caltech folgen.

Neben den College Admission Tests SAT und ACT verlangen die meisten Universitäten SAT Subject Tests und den TOEFL bzw. CPE, CAE oder IELTS. Diese Test prüfen neben Sprachfertigkeiten und Fachkenntnissen logisches Denken, Schulwissen, Rhetorik und Kreativität – nach eigenen Angaben, alles was für einen erfolgreichen Start in die Uni nötig ist. Dazu kommt der Personal Essay, der anders als in UK ein umfassendes Bild des Bewerbers zeichnen sollte. Zwei oder mehrere Lehrerevaluationen und je nach persönlichen Umständen Urkunden und andere Zertifikate sind auch vorausgesetzt. Die meisten Universitäten verlangen zudem Alumni Gespräche, bei denen College-Absolventen die prospektiven Studenten umfassend zu Persönlichkeit, Werdegang und Fähigkeiten befragen. Anders als in Großbritannien und Deutschland hängt in den Vereinigten Staaten die Aufnahmeentscheidung nicht nur von der schulischen Leistung ab, sondern wird von der Persönlichkeit abhängig gemacht – so zumindest die Präsentation nach außen.

Was man sich klar machen sollte, egal wohin man sich bewerben möchte, ist dass es häufig mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Während in den Vereinigten Staaten finanzielle Unterstützungsangebote zur Verfügung stehen, sind Stipendien in Großbritannien sehr rar und selbst wenn man sich für Scholars oder finanzielle Unterstützung qualifizieren kann, so sind die Kosten für Lebenshaltung normalerweise nicht mit einbegriffen.

Für alle die auf den Geschmack gekommen sind lohnt es sich auf jeden Fall möglichst früh mit der Informationssammlung zu beginnen.

Viel Erfolg bei der Bewerbung ;-)

 Von Sebastian Feifel

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 19. October 2011
Kategorie: Die Welt da draußen

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