derfarbfleck

Bild: Aaifoon @ flickr.com

Re|gen, der

Bez. für die am häufigsten auftretende Form des flüssigen Niederschlags

besteht zum überwiegenden Teil aus flüssigem Wasser, das infolge der Schwerkraft aus Wolken auf die Erde fällt. je nach Größe der Tropfen beträgt die Fallgeschwindigkeit des R.s bis zu 8 m/s als R.tag gilt ein Tag mit min. 0,1 mm Niederschlag je Stunde

Es ist ein ganz normaler Mittwoch Morgen im Juni, und um etwa 7.35 Uhr mache ich mich auf den Weg von der Mensa zum Schulgebäude. Während ich noch überlege, ob ich alle Hausaufgaben für Französisch habe – was nebenbei bemerkt nicht der Fall war – fällt mir schon der erste Regentropfen ins Gesicht, und das genau auf meine Nase. Rücksichtslos reißt mich der blöde Tropfen aus meinen Überlegungen. Überrascht bleibe ich stehen und blicke in den Himmel, während weitere Tropfen auf mich fallen.

Keine Sonne zu sehen, lauter graue Wolken, windig und dazu noch kalt. Hallo? Es ist doch Juni! Und gestern war der Tag ganz anders – heiß und stickig, sodass mein T-Shirt bald unangenehm warm war.

Schlecht gelaunt mache ich mich weiter auf den Weg, und bin überrascht, warum mich der Regen so sehr stört. Okay, eigentlich bin ich, jetzt zumindest, nicht mehr so sehr überrascht. Ich meine, Regen ist sowieso nur selten schön, und dann noch im Sommer, im Juni, ist doch die Höchststrafe. Und was ist im Juni schon alles über Regen gemeldet worden:

1. Juni; im Landesinneren von Mallorca fallen rund 50 Liter Regen / m², viele Straßen werden überflutet.

6. Juni; schwere Regenschauer und teilweise auch Hagel gehen über Norddeutschland nieder, Hamburg ist besonders stark betroffen: Hunderte Keller stehen unter Wasser, Teile vom Hauptbahnhof sind aufgrund des stehenden Wassers gesperrt, Autos sind halb versunken.

12. Juni; der Große Preis von Kanada beginnt im strömenden Regen, das Rennen wird nach 25 Minuten für einige Zeit unterbrochen.

17. bis 19. Juni; wie immer fällt in den Sommermonaten viel Regen in China, dieses Jahr allerdings wieder äußerst viel, mindestens 177 Menschen sind in den Wassermassen schon umgekommen und Weitere werden noch vermisst.

Eines der schönen Dinge am Regen passiert, wenn gleichzeitig die Sonne scheint, sodass wir einen Regenbogen zu Gesicht bekommen. Dann stehe ich gerne draußen, rieche das regennasse Gras und frage mich, was wohl für ein Schatz am einen Ende des Regenbogens vergraben ist. Ich glaube, manchmal darf man träumen. Und so schlimm ist Regen auch dann nicht, wenn er im Juni fällt. Diesen Monat konnte ich wieder einen Regenbogen bewundern. Diesen Monat konnte ich dadurch wieder Träumen – dank dem Regen.

Und ich weiß zum Glück, dass auch der schlimmste Regenschauer irgendwann vorüber ist, und dann die Sonne wieder zwischen den Wolken hervorlugt.

Von Medea Selnar