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Der farbfleck fragt nach! Auslandspolitik, die vor der Tür steht?

Bild: Moe-@flickr.com

Seit Beginn dieses neuen Jahres hat sich viel verändert. In Tunesien wurde die Regierung gestürzt. Allerdings ist die nun entstandene Regierung alles andere als stabil und erhält wenig Rückhalt vom tunesischen Volk. In Ägypten sieht es da nicht viel anders aus und die Welt zittert immer noch bei dem Gedanken an die möglichen religiösen Konflikte. Während sich also nun die Lage in Tunesien und Ägypten nach erfolgreichen Protesten immer noch nicht stabilisiert hat, kämpfen die Rebellen in Libyen, Jemen und Bahrain immer noch um das nackte Überleben. Auch die Zivilbevölkerung leidet tagtäglich unter den immer knapper werdenden Lebensmitteln und dem täglichen Beschuss durch Kampfflugzeuge.

Erst kürzlich haben die westlichen Staaten beschlossen sich nun auch militärisch in das Geschehen Vorort in Libyen einzumischen. Russland und China stehen dem negativ gegenüber. Während sich die Lage immer mehr zuspitzt, sitzen wir gemütlich und sicher in unseren Wohnungen und Häusern. Ein bis zwei Mal täglich begegnen wir Libyen und Bahrain, doch interessieren wir uns auch dafür, oder lässt es uns einfach nur kalt?

Nach einer schulintern durchgeführten Umfrage ist eines für mich klar erkennbar geworden: Egal was für einen Ausgang die Revolutionen nehmen werden, hier wird man sie nicht so schnell vergessen…

In meiner Umfrage ging es vor allem darum die Meinung der Befragten zu einzelnen Themen bezüglich der politischen Proteste und Revolutionen, und das Interesse der Befragten zu erfahren. Dabei wurde ersichtlich, dass mit zunehmendem Alter auch das Interesse deutlich wuchs.

So gut wie alle Befragten wussten ungefähr über die Lage in den einzelnen Staaten Bescheid und ungefähr ein Viertel informiert sich täglich darüber. Dies geschieht vor allem über Zeitungen, Spiegel-online, und via Fernsehsender wie ARD und ZDF.

Es wurde erkennbar das allen etwas an Demokratie in diesen Staaten lag und dass sie der Meinung waren, dass die Aufstände auf jeden Fall was dies anbelangt Spuren hinterlassen werden.

Oft wurde die Skepsis bezüglich der Sanktionen der UN geäußert, so sehen die meisten nur wenig Sinn im Einfrieren der  Bankkonten Gaddafis.

Auch aufgrund der Annahme dass viele westliche Staaten über Menschenrechtsverletzungen informiert waren, bekam ich meist als Antwort, dass jeder Staat erst einmal versuchen solle, sich selber zu organisieren und man nicht sofort eingreifen sollte. Allgemein wurde den Staaten kein Vorwurf in dieser Hinsicht gemacht.

Deutschlands Rolle in diesem Konflikt scheint noch niemand gänzlich erfasst oder durchschaut zu haben. Sowohl die Wichtigkeit als auch der Einfluss Deutschlands werden allgemein gering eingeschätzt.

Die am meisten begründeten Meinungen wurden zu der erst kürzlich eingetretenen Flug-Verbots-Zone über Libyen geäußert.  Diese Zone sei zwar keine Kriegserklärung im eigentlichen Sinne, aber doch als solche von Staatschef Gaddafi aufgefasst und benannt worden. Kaum jemand sieht einen wirklichen Nutzen in dieser Zone, allerdings haben sich die meisten positiv darüber ausgesprochen. So sei diese zwar nicht unbedingt wünschenswert, aber doch auf jeden Fall ein notwendiger Schritt um weitblickend Menschenleben zu beschützen.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich mich sehr freue und stolz bin hier zu leben, in einem Staat in dem eine offene Informationspolitik herrscht und wo sich die Leute offen zu politischen Themen äußern dürfen und dies auch tun.

Wie diese Konflikte ausgehen kann man nicht voraussagen, ich denke in nächster Zeit wird sich einiges Neues ergeben und es lohnt sich auf jeden Fall früher zu Essen, um noch Nachrichten sehen zu können.

Doch eines steht letztendlich fest, dies alles ist nicht halb so weit weg, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag…

Simone Münch

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 23. March 2011
Kategorie: Kolumnen

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