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Revolution: Multimedia

Bild: Yutaka Tsutano @ flickr.com

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Was Apple geschafft hat, war unglaublich. Über Nacht boomt die Tablet-PC-Industrie. Früher galten sie als unnütz, jetzt plötzlich sind sie genau das Richtige.

Generell macht die IT-Industrie zur Zeit eine große Revolution durch. Schon jetzt gilt sie als der “inoffizielle, vierte Wirtschaftssektor”. Schließlich kann man sie nicht mehr als richtige Dienstleistung betrachten. Doch wie geschah diese Entwicklung und wohin führt sie uns?

Den Beginn für die heutige IT-Industrie machten riesige Rechenmaschinen, die sich nur Universitäten leisten konnten und was konnten sie? Rechnen. Heute geht das auf einem Handy. Irgendwann gab es dann wirkliche Betriebssysteme, doch es war noch ein weiter Weg zur Benutzeroberfläche (UI, User Interface). So bestand zum Beispiel MS-DOS früher nur aus einer Kommandozeile. Doch wir haben uns weiterentwickelt, sind jetzt schon bei Windows 7 und Mac OS X Lion. (Ich will nicht bestreiten, dass es immer noch Ausnahmen gibt, die ohne eine grafische Benutzeroberfläche arbeiten – ich kenne sogar eine persönlich, aber der Trend ist klar zu erkennen.)

Zu verdanken haben wir dies vor allem auch den Erfindern der Computermaus Douglas C. Engelbart und William English, aber insbesondere auch dem schon immer fortschrittlichen Unternehmen Apple. Sie haben die Maus zur Marktreife entwickelt und mit Macintosh die UI eingeführt.

Doch ist Maus am Ende? Dies scheint zumindest so, wenn wir die neuen Verkaufsschlager betrachten. Alles funktioniert mit Multitouch. Alles. Sogar die Magic Mouse von Apple ist im Prinzip keine richtige Maus mehr. Sie ist ein bewegliches Multitouch-Eingabegerät. Auch Smartphones haben keine Tastatur mehr, der Eingabestift wurde abgelöst – durch den menschlichen Finger.

Jetzt geht es auch den Computern an den Kragen. Apple revolutioniert die Tablet-Welt mit seinem iPad, bringt den dünnsten Laptop aller Zeiten auf den Markt und patentiert jetzt auch noch einen iMac mit Multitouch. Der Home-PC galt bisher als das, was am wenigsten durch die neue “Zauberfinger-Technologie” gefährdet war, doch es sieht wirklich so aus, als wären Apple die “Sachen zum Revolutionieren” ausgegangen. Jetzt greifen die Kalifornier auf die Reserve zurück: Ein Home-PC mit Touchscreen. Alles wird multitouch.

Schon letztes Jahr blieb nur noch dem iPod classic das Click Wheel, “dem” Eingabegerät von Apple. Der iPod nano besitzt jetzt auch multitouch – ich finde es eigentlich schade. Apple würde sicher auch gerne dem iPod classic das Click Wheel abnehmen, aber dann wäre es ja nicht mehr “classic”. Doch wird die Maus auch so enden, wie das Click Wheel? Die Maus? Das Standard-Eingabegerät? Wenn man dem Trend folgt, dann ja.

Generell geht es heutzutage nur noch um IT, Multimedia und Co. Die Computertechnologie ist einfach schon sehr weit fortgeschritten und es ist und bleibt ein Rätsel, wieso alle Firmen nur Apple hinterherrennen. Apple erfindet etwas und alle haben ein Jahr Zeit, um es nachzubauen. Denn dann ist wieder Apple am Zug und stellt auf der jährlichen WWDC (Worldwide Developers Conference) neue Technologien vor. Apple zieht – alle ziehen nach. Ein Katz-und-Maus-Spiel.

Aber zurück zur Tablet-Industrie. Apple hat etwas unglaubliches geleistet mit seinem iPad. Es ist größer, unhandlicher, kann nicht telefonieren und hat keinen USB-Anschluss, aber es ist der Verkaufsschlager des Jahres. Die Tablet-PC-Industrie wurde revolutioniert und boomt wieder. Jetzt ziehen langsam die anderen Firmen nach. Microsoft hat dieses Jahr auch noch Windows Phone 7 auf den Markt gebracht. Dieses Handy-Betriebssystem ist zwar tip top, aber findet leider nicht viele Käufer. Sie sind nämlich warscheinlich schon gesättigt mit den früher auf den Markt gekommenen Handys von Samsung und dem iPhone.

Aber ich will den Fokus noch auf das Internet lenken. Dort beherrschen weiterhin noch Google und Facebook den Markt. Vor allem Google hat Yahoo! verdrängt und mit Youtube die erfolgreichste Videoplattform im gesamten Netz geschaffen bzw. aufgekauft. Facebook dagegen bietet “das Add-On” zu Google; ein soziales Netzwerk. Diese Kombination von allen Services von Google und Facebook deckt alle alltäglichen Aktionen im Internet ab.

Wussten Sie, dass bing die Suchmaschine von Microsoft ist? Bing ist nicht so erfolgreich – ähnlich wie Windows Phone 7, aber Microsoft besitzt immer noch einen großen Marktanteil bei Betriebssystemen. Mit Windows 7 hat Microsoft den Imageverlust durch den “größten Fehltritt aller Zeiten” Windows Vista wieder verbessert und sich das Monopol wieder gesichert. Doch den Markt der Internetbrowser hat Microsoft offenbar schon aufgegeben, denn Internet Explorer wird nur noch von wenigen benutzt. Dagegen sind alle anderen Mitbewerber noch gut dabei: Apple Safari, Google Chrome, Mozilla Firefox, Opera. Alles gute und schnelle Browser, die stetig verbessert werden.

Ein weiteres Highlight dieses Jahres war 3D-Fernsehen und 3D-Kameras. Alles ohne Brille. Nach persönlichen Erfahrungen kann ich sagen, dass 3D-Kameras zwar ein lustiges Schnickschnack ist, aber nicht wirklich nützlich, weil die meisten Computer (eigentlich alle) keine 3D-Bilder anzeigen können. Außerdem ist die medizinische Wirkung von 3D nicht geklärt, obwohl es ziemlich sicher ist, dass dauerhaftes 3D-Sehen schädlich ist und zu Migräne und Weiterem führen kann.

Fazit: Im Prinzip sondert sich die IT-Industrie langsam vom Dienstleistungssektor ab. Durch die stetigen neuen Innovationen Apples steht der IT-Markt unter Druck und versucht sich zu verbessern. Im Markt der mobilen Geräte stehen vor allem Apple und Samsung im Vordergrund, im Internet Google und Facebook, bei den Betriebssystemen Microsoft, Apple und Linux. Bei den Computern ist die Konkurrenz sehr groß. Vor allem kann man Acer, Apple, Asus, Dell, HP nennen. Die Entwicklung dieses Marktes ist noch relativ unklar. Doch generell kann man sagen, dass die neue Apple-Entwicklung Multitouch den Multimedia-Markt revolutioniert. Jetzt kommt so langsam auch 3D vom Kino nach Hause, doch Apple lässt noch nichts von sich wegen 3D hören. Vielleicht hat das einen Grund? Das wissen wir noch nicht.

Von Kevin Wang

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 18. March 2011
Kategorie: Farbflecken

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4 Kommentare zu “Revolution: Multimedia”

  1. Und warum hat Apple eigentlich etwas gegen Flash?

    Geposted von Oscar | March 18, 2011, 10:14 | Antworten
  2. Du solltest vielleicht noch erwähnen, womit Google sein Geld verdient. Das ist auch noch so ein interessantes Thema.
    Und warum hat Apple eigentlich etwas gegen Flash?

    Geposted von Oscar | March 18, 2011, 10:16 | Antworten
  3. Hallo Kevin,

    jetzt muss ich doch ein paar Sachen anmerken ;)
    – Wenn du von UI sprichst, meinst du GUI (Graphical User Interface). Eine Kommandozeile ist nämlich auch ein “User Interface” :P (Ãœbrigens eines, das ich sehr gern benutze – es erfordert nur ein bisschen Einarbeitung! zsh ftw!)
    – Nicht Apple hat die GUI erfunden, sondern Xerox PARC. Durch Apple sind GUIs aber bekannt geworden.
    – Apple hat durch Windows 7 keine Marktanteile verloren, und man kann auch nicht von einem Monopol sprechen. Ich glaube, “marktbeherrschende Stellung” ist da das Wort der Wahl ;)
    – Microsoft hat den IE keinesfalls abgeschrieben! Auch wenn ich persönlich ihn nicht mag und auch nicht benutze – es gibt ihn ja bloß für Windows – viele Leute nutzen ihn immernoch, und so schlecht ist er auch nicht mehr. Gerade in Firmen wirst du den IE sehr oft finden.

    Achja, eins noch: Ich sehe dauerhaft in 3D und habe bisher keine Schäden feststellen können. Ganz im Gegenteil, ich empfand es als störend, ein Auge dauerhaft geschlossen zu halten! :P

    Geposted von Lorenz | March 18, 2011, 13:24 | Antworten
  4. Hey Kevin das muss ich auch mal kommentieren,

    aaaalso:
    1. Ist die Maus am Ende? Nein. Die Magic Mouse von Apple hat zwar eine Multitouch Oberfläche, kann aber kaum mehr als jede andere Maus. Und bei Computern wird das auch noch ne ganze Weile so bleiben glaube ich…

    2. Apple Revolutioniert die Welt. Nein. Apple präsentiert eigene Produkte gerne so, als wären sie diiie Weltneuheit. Das iPhone hat das Handy vielleicht ein Mal neu erfunden. Dabei gab es davor schon Handys mit Touchscreen und sowas. Apple hat das erste Notebook gebaut, dass in einen Briefumschlag passt. Vor Jahrzehnten hat man schon so eine Art Werbung für ein ThinkPad gemacht. Tablett-PCs sind an sich nichts neues. Es gab schon einige Ansätze, Windows an Touchscreens anzupassen und ähnliches. Und ein iMac oder ähnliches ist im Prinzip doch auch nur ein Computer. Nur, dass die iPods keinen USB-Anschluss haben, keine SD-Karten-Slots, den abgeriegelten AppStore; Die Macs können kaum erweitert werden mit Grafikkarten und ähnlichem; Alle Geräte funktionieren nur ordentlich mit iTunes.
    Und trotz dieser “Nachteile” schafft Apple Produkte, die “man” unbedingt haben will und die sich auch entsprechend gut verkaufen. Und ich denke, die Keynotes und auch der Auftritt tragen einen riesigen Teil dazu bei. microsoft.de präsentiert viel Text und komplizierte Inhalte und weiß nicht was es überhaupt gibt. Auf apple.de sieht man erstmal ein iPad 2 und denkt sich “will ich haben”.

    3. Microsoft und der IE. Das alles ist aber kaum ein Grund für andere Firmen, nichts mehr zu tun. Deshalb hat der IE bis 2008 die meisten Marktanteile gehabt und wird bis heute weiterentwickelt (IE 9)… [http://www.browser-statistik.de/marktanteile/]

    4. Bing! Bing hat ein Europa einen Marktanteil von über 10%, in Amerika noch mehr. Das ist wohl eher dein subjektiver Eindruck, dass niemand Bing kennt.

    5. Zum Thema Patente kann ich dir ein Lied singen ;) Es hat nicht unbedingt etwas zu bedeuten, dass Apple ein Patent für einen iMac Touch anmeldet. Zum einen verpflichtet ein Patent ja nicht dazu, es umzusetzen. Zum anderen ist das Patent zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon 18 Monate alt und hätte schon umgesetzt werden können…

    Gesendet von meinem iPad…

    Geposted von Edward | March 18, 2011, 23:06 | Antworten

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