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Die Welt da draußen

Baltimore, Maryland und die TSA National Conference

Die Stadt Baltimore im schönen Bundesstaat Maryland soll den Beginn meiner Städteserie bilden.


Die 1729 gegründete Stadt hat heute über 640.000 Einwohner und ist damit von den Einwohnern vergleichbar mit Frankfurt am Main. In der Metropolregion leben ca. 2,7 Millionen Menschen. Baltimore ist wie die meisten US-Metropolen aufgebaut: Im Zentrum die Downtown mit einigen Wolkenkratzern, darum viele meist einstöckige Häuser, die sich in einem gigantischen Umfeld streuen. Daher wirkt die Stadt wesentlich größer, als deutsche Städte in vergleichbarer Größe.

Der Innenhafen von Baltimore gehört zu den wichtigsten und schönsten in den Vereinigten Staaten.

Der Name Baltimore kommt aus dem Irischen und bedeutet „Ort des großen Hauses“.

Die Stadt hat für die Vereinigten Staaten eine weitere herausragende Bedeutung, da das Fort McHenry der Ort war, welcher die Inspiration für die US-amerikanische Nationalhymne gegeben hat.

Heute macht vor allem die große Kriminalität und die höchste Mordrate in Städten in den Vereinigten Staaten noch vor Los Angeles den Ruf von Baltimore aus.

Diese Gründe finden sich weder in der Architektur, die teilweise sehr modern, teilweise antikisiert ist, noch in der Kunst von Baltimore, wobei beide wirklich beachtlich sind.

Auch die Geschichte, die wie oben erwähnt sehr interessant ist, und die Sprache sind nicht als Hauptgründe aufzuführen und sicherlich auch nicht gewichtig genug, um einen solch teuren Trip mitten in einer Zeitvoller Klausuren zu billigen.

Der Grund ist ein ganz anderer: Die National Conference der Technology Student Association (http://www.tsaweb.org/), also das nationale Finale eines amerikanischen Wettbewerbs, der vergleichbar mit „Jugend forscht“ (http://www.jugend-forscht.de/) ist. Bei diesem Wettbewerb, der dieses Jahr sein 32. Jubiläum feierte, nimmt unsere Schule schon fast eine halbe Dekade teil. Insgesamt nehmen auf nationaler Ebene zwischen 3.000 und 5.000 Teilnehmer teil, US-bundesweit sind es jährlich annähernd 200.000 – zum Vergleich: im Rekordjahr 2008 nahmen 10.000 Teilnehmer deutschlandweit an „Jugend forscht“ teil.

Doch müssen sicherlich größere Faszinationen von Baltimore beherbergt werden, damit sich eine Schülergruppe von 10 Schüler, sowie deren tapferer Lehrer, mitten aus dem Schulalltag herauswagt und den weiten Flug in die Vereinigten Staaten von Amerika auf sich nehmen und dort dann fünf Tage an einer Konferenz teilzunehmen.

Dieser Wettbewerb kam über einen Austauschschüler aus Leipzig in die Bundesrepublik. Dort wird der Wettbewerb seit 2000 in Angriff genommen. Ans Landesgymnasium für Hochbegabte kam der Wettbewerb über Herrn Häcker, der diesen bis heute als Advisor betreut. Die deutsche Delegation umfasste bei der National Conference 2010 insgesamt 21 Mitglieder, 11 Leipziger, 10 Gmünder, sowie drei Advisor (engl. Berater).

Unser Erfolg bestand dieses Jahr aus einem ersten Platz im Ingenieurswettbewerb „Engineering Design“, einem dritten und einem fünften Platz in Debating Technological Issues, einem Podiumsdritten im Animationswettbewerb „Scientific Vizualisation“, einem zehnten Platz für das Schaffen einer Webseite im Wettbewerb „Cyperspace Pursuit“ und eine weitere Top12-Platzierung in „Music Production“.

Da wir dieses Jahr eine solch große Anzahl an Erfolgen bei der National Conference verzeichnen konnten, erwarten wir einen Ansturm an Interessenten und Neumitgliedern. Dieser zeichnete sich, schon beim Interessenten-Treffen abanb, man konntogar schon ein wenig von einem erneuten TSA -Boom reden –wie er bereits vor zwei Jahren eingetreten war. , wie es ihn s

Die Konferenz war jedoch nicht das Einzige, was wir in Baltimore erlebt hatten:

Die einen gingen ins Outlet, die anderen waren mal im Hard Rock Café oder bei der Hopkins University, wieder andere verbrachten ihre Zeit im nahen Hilton oder im Marriott, weitere besuchten die „Open Viewings“, also die Vorstellungen der Arbeitsergebnisse verschiedener Wettbewerbe und für alle gab es am letzten Baltimore-Tag eine Bootsfahrt auf dem Innenhafen. Dort ging es dann vom einen Ufer zum anderen, von Fort McHenry über das „irische Viertel“ bis hin zum U-Bootmuseum.

Alles in allem waren alle Teilnehmer unserer Schule sichtlich beeindruckt und zufrieden über den Aufenthalt in den Staaten und unser Ergebnis beim Wettbewerb, was auch durch die beiden Siege der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Argentinien und England unterstützt wurde ;-). Nur die Verpflegung wurde nicht von allen als Crème de la Crème gesehen, da es doch sehr auf den Geldbeutel schlug sich täglich mehrmals im Subway oder Johnny Rockets zu bedienen und gegen alle Gerüchte war es sehr schwer in Baltimore einen McDonald‘s zu finden. Der einzige, den wir dann fanden war nicht sonderlich vielfältig, weshalb auch dieser wegfiel. Daher ernährte sich ein guter Teil der Landesgymnasiasten hauptsächlich von Keksen oder Muffins, wobei diese nur in geringem Maße genossen wurden, weshalb einige einen Gewichtsverlust zu verkraften hatten.

Das Wasser war das nächste Problem. So war es in Bad und Dusche sehr chlorhaltig, im Pool ging man von höherer Chlor- als Wasserkonzentration aus. So waren doch alle froh, als sie am Montag wieder unter deutschen Duschen stehen und sich in Massen von chlorfreiem Wasser waschen konnten. Das amerikanische Chlorwasser hatte den weiteren Nachteil, dass wir uns mit Gallonen (amerikanische Maßeinheit für Flüssigkeiten, 1 Gallone entsprechen 3,79 Litern) von Wasser eindecken mussten, da man nicht mehr wie gewohnt aus dem Wasserhahn die täglichen Rationen an Frischwasser gewinnen konnte.

Nichtsdestotrotz werden fast alle nächstes Jahr in diesem Wettbewerb antreten, um sich durch ihre Leistung für den Endausscheid in den Vereinigten Staaten zu qualifizieren, der dieses Mal in die Wüste von Texas führen wird.

Weitere Informationen zu TSA am LGH und eine genauere Vorstellung des Wettbewerbs und des Chapters gibt es unter www.tsaweb.de. Auf dieser Seite ist auch ein ausführlicher Bericht zur diesjährigen National Conference sowie eine eingehende Beschreibung der einzelnen Erfolge abrufbar.

von Sebastian Feifel

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 14. January 2011
Kategorie: Die Welt da draußen

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