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Die Welt da draußen

10 Tage San Sebastián – Spanienaustausch

Foto: Innovacionweb.com @flickr.com

Jeder Mensch hat Vorurteile. Das bemerke ich selbst meist erst wieder dann, wenn sie abgebaut werden. Und welchen besseren Weg gibt es, um Vorurteile abzubauen, als einen Schüleraustausch?

Besonders stark habe ich dies im 10tägigen Austauschprogramm in San Sebastián (von den ansässigen Basken Donostia genannt) gemerkt. Wenn man in ein anderes Land reist, hat man immer gewisse oft leicht negative Erwartungen die auf Klischees beruhen. Umso schöner ist es dann, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden und man feststellen kann: Eigentlich sind die Menschen dort auch nicht so viel anders wie bei uns. Natürlich gibt es Unterschiede. Aber manche Dinge scheinen mir dort besser als hier. So hat zum Beispiel das Zusammensein einen eindeutig höheren Stellenwert als in Deutschland. Und damit wären wir schon beim zweiten Aspekt, der einen Austausch so gut macht: Man lernt viele nette Leute kennen, auch wenn es mit der sprachlichen Verständigung nicht immer sofort perfekt klappt, da neben dem Spanischen auch sehr viel (für uns komplett unverständliches) Baskisch gesprochen wird. Aber das macht nichts, wenn man sich gemeinsam am Strand oder in der Innenstadt von San Sebastián trifft, denn man lernt es mit der Zeit und die Schüler der im Austauschprogramm beteiligen Schule Mary Ward sprechen alle mehr oder weniger gut deutsch. Man hat viel Spaß mit den lebensfrohen Spaniern, man erlebt viel in diesen 10 Tagen, sodass es einem wie ein viel längerer Zeitraum vorkommt. Schade eigentlich, dass es kein längerer Zeitraum ist. Trotzdem kann ich allen, die noch die Möglichkeit haben, nur empfehlen, am Austausch teilzunehmen, denn es gibt neben den schon genannten noch viel mehr Gründe dafür: Donostia ist eine moderne, aber trotzdem wunderschöne lebendige Stadt mit großartigen Stränden, das ganze Baskenland eine tolle Gegend mit einer Mischung aus Gebirgsausläufern und der Atlantikküste, die Basken sind überaus gastfreundlich und das Essen ist ein wunderbares kulinarisches Kontrastprogramm zur faden Mensakost: Verschiedenste Arten von Fisch und Meeresfrüchten kombiniert mit der traditionellen baskischen und spanischen Küche machen es zu etwas ganz besonders Köstlichem, sofern man in dieser Hinsicht auch experimentierfreudig ist. Alles in allem war es ein tolles Erlebnis und eine gute Zeit, nur an einer einzigen Stelle wurde ich enttäuscht: Leider liegen die Temperaturen im Oktober dort nur um wenige Grad über denen in Deutschland und wenn man nicht aufpasst, fängt man sich in Spanien eine Erkältung ein.

Von Jakob Schiele

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 03. November 2010
Kategorie: Die Welt da draußen

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