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Wir hier drinnen

Axolotl Blumenkill

Foto: krokuswww @wikicommons

Geschrieben von Rebekka Hammelsbeck, Simon Hüsken Anna Hundhausen und Leonhard Markert

Uraufgeführt durch Rebekka Hammelsbeck, Anna Hundhausen und Leonhard Markert

Antonia: (verzweifelnd) Da steh ich nun, ich armer Tor, und was soll diese Blume dort?! (völlig fertig) Reißen Sie diese Blume nieder, Bertha!

Bertha: (marschiert auf die Blume zu) Die Blume muss weg, die Blume muss weg!

Carlos: (Stellt sich Bertha in den Weg, episch!) Du kommst hier nicht VORBEI!!! Ich hasse es, wie diese Blume aussieht, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass sie hier blühen darf! Jeder Blume wohnt ein Zauber inne.

Antonia: Schweig stille! Es war der erste Verbrecher, der diese Blume gepflanzt hat und der erste Idiot, der es für richtig hielt!

Carlos: Am Anfang schuf er die Blume und er sah, dass es gut war.

Bertha: (verträumt) Oh wie ich wünschte, ich könnte eine Blume in diesem Topf sein…

Antonia: Hören Sie! Was dieser heute sät, reißt jener morgen aus. Das Beste ist, nie geboren zu sein, das zweitbeste früh zu sterben.

Bertha: Erst heute stellte ich fest…die einzig wichtige Frage ist die: Töte ich mich selbst, oder bleibe ich am Leben.

Antonia: Rupfen oder gerupft werden, sag ich Ihnen. Das Leben als Blume im Topf ist einsam, schwach, böse, bestialisch und kurz. Nur ein Narr würde sie für schützenswert halten.

Carlos: Sie sagen die Unwahrheit: Diese Blume ist das Symbol alles Lebendigen und Vergänglichen! Ich bin Teil der Blume und die Blume ist Teil von mir!

Antonia: Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Diese Blume muss für unsere Sünden sterben.

Carlos: Im Alter bereut man nur die Sünden, die man nicht getan hat; diese Blume soll leben!

Bertha: Denn das Leben ist wie eine Schachtel voll Kresse: Man weiß nie, was man bekommt!

Antonia: Die Schwachen und Missratnen sollen zu Grunde gehen: Erster Satz unserer Blumenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen. Das ist ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Flora.

Carlos: Sie sind ein Mann der Gewalt und Gewaltherrschaft ward bei uns nie geduldet. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.

Bertha: Alle Blumen sind gleich erschaffen! Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den Regalen Lilien und Orchideen friedlich nebeneinander blühen können!

Carlos: Friede den Gänseblümchen! Tod den Hyazinthen!

Bertha: Aber stell dir vor da ist ein Kaktus und keiner gießt ihn.

Antonia: Sie reden wirr. Das ist doch alles Käse.

Bertha: Wowwowooo, du hast gerade `nen Hubschrauber mit `nem Auto gekillt!

Carlos: Frauen sind ein dekoratives Geschlecht! Sie haben nie etwas zu sagen, aber sie sagen es ganz entzückend.

Bertha: Ich bin entzückst!  (Wiki-Jump)

Carlos: Meine Damen, es war mir eine Ehre heute Abend mit Ihnen spielen zu dürfen. (Geht ab)

Antonia: Manchmal ist eine Blume eben auch einfach nur eine Blume. (Geht ab)

Bertha: Ich hatte 18 Whisky, ich glaube das ist ein Rekord. (Fällt um)

Carlos: (Läuft quer über die Bühne und nimmt die Blume mit) Art is what you can get away with!

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 06. July 2010
Kategorie: Wir hier drinnen

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