derfarbfleck

Von Juliane Goetzke

Am Mittwochmorgen, dem 10. Februar, brach die gesamte Klassenstufe 12 in Richtung Bayern, nach Retzbach bei Würzburg auf. Dort nahm sie bis Freitag an einer sicherheitspolitischen Simulation der Bundeswehr teil. Das Planspiel mit dem Namen Pol&IS, Politik und internationale Sicherheit, wird seit Anfang der 90er von den Jugendoffizieren der Bundeswehr für Schüler der Sekundarstufe II und Studenten durchgeführt. Es ermöglicht Einblicke in die internationale Politik, die Sicherheitspolitik und die Militärführung mit ihren politischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Die Pol&IS Planspielwelt besteht modellhaft aus elf Regionen, die alle mehrere Staaten umfassen.

Zusätzlich gab es Vertreter der Weltbank, einen UN-Generalsekretär und die Weltpresse, die die Aufgabe hat, aus aktuelle Geschehen in der Pol&IS-Welt zu berichten und zu kommentieren. Einen weiteren Aspekt lieferten die Vertreter der Non-governmental organisations, Nichtregierungsorganisationen, wie Amnesty International oder Greenpeace, indem sie den Staaten mit Forderungen nach der Einhaltung der Menschenrechte oder einer Reduzierung des Müllberges im Nacken saßen. So störten sie zum Beispiel eine Rede der Staatschefin Chinas, in dem sie mit einer unterhaltsamen Protestaktion auf die fehlende Meinungsfreiheit aufmerksam machten.

In der Verhandlungsphase wurde fleißig diskutiert, bis es zu einem Abkommen zwischen den einzelnen Staaten kam, die zu beider Seiten Zufriedenheit waren. Von Wirtschaftsverträgen über Militärverträge bis zu Spenden war alles dabei und in teils hitzigen UN-Generalversammlungen wurden die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.

Die Diskussionen über die Unabhängigkeit von Taiwan, Frauenrechte in Arabien oder Spenden von Afrika am Nordamerika waren immer wieder interessant und lustig. Das Resumee der Schüler fiel positiv aus, man habe neue Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Militär und Wirtschaft gewonnen. Ein Wunsch, der unerfüllt bleiben musste, war, das Planspiel länger durchzuführen. Die Schüler hätten die Verhandlungen und Konflikte gerne detaillierter und noch aktueller ausgetragen.