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Die Welt da draußen

In 5 (oder 6) Schritten zum Führerschein

Foto: Cpt. Hook @ flickr.com

Von Franziska Gromann

Ein Leitfaden zum Bestehen des Führerscheins. Und was man tut, wenn auch nach dem dritten Mal nicht klappt.

1. Der richtige Zeitpunkt

Wie bei allen wichtigen Dingen des Lebens, sollte man sich auch beim Führerschein gut überlegen, wann man mit der Theorie und der Praxis beginnt. Besonders wichtig ist es hier, gut zu kalkulieren und auch eventuelles Nichtbestehen mit einrechnen. Lieber etwas früher als erwartet bestehen als im Stress. Denn wer ist schon nervlich so stark z.B. Abitur- und Führerscheinprüfung in einer Woche hinter sich zu bringen?

Denkt auch daran, dass man die Anmeldebögen + Sehtest + Passfoto rechtzeitig abgeben muss.

Besonders empfehlenswert sind Ferienkompaktkurse (Sommer-/Osterferien), die meistens alle Theoriestunden abdecken und trotzdem nicht die ganze freie Zeit zuhause in Anspruch nehmen.

Außerdem gibt es jetzt schon seit längerer Zeit den Führerschein ab 17. Als Besitzer desselben darf man in Begleitung einer autorisierten Person (Vater, Mutter, Oma,… ) schon mit 17 Jahren lässig durch die Straßen cruisen. Dies ist ein gutes Mittel um Fahrpraxis zu sammeln und die Probezeit (indirekt) zu verkürzen.

2. Die richtige Fahrschule

In der richtigen Fahrschule arbeitet der richtige Fahrlehrer: Nett, sympathisch, nimmt einem die Fehler nicht übel und bringt zur Theoriestunde Brezeln mit. Ach ja, die Grundregeln des Verkehrs und wie man ein Kraftfahrzeug führt sollte man auch noch lernen.

Am besten ist, man hört sich vor Ort um. Wo haben Geschwister, Freunde, Verwandte, … ihre Fahrschule gemacht? Welche „geht mal voll nicht“? Wo ist es „sauteuer“? Wo sind die Lehrer „übel chillig“?

Die Ratschläge von (Groß-) Eltern sollte man hier vielleicht nicht mehr beachten, denn seither hat sich einiges auf Deutschlands Straßen getan.

Eine Fahrschule, die Stunden im Hummer anbietet, ist vielleicht auch nur für zukünftige Paris-Hiltons oder Nicole-Richies etwas. Außerdem sind solche Autos eh’ nicht gut für die Umwelt.

3. Die richtige Fahrpraxis

Die richtige Fahrpraxis ist kein Hexenwerk. Am besten ist natürlich leichtes Vorwissen vom Privatgrundstück oder illegal vom Parkplatz. Wichtig: links Kupplung, dann Bremse, rechts Gas.

Der Fahrlehrer hat im Zweifelsfall auch alle Pedale, zum Schlimmsten wird es also gar nicht erst kommen, aber je weniger er sie benutzen muss, desto schneller darf man alleine fahren.

Nicht zu hohe Ziele setzen („Mein Zimmerpartner hat alles nach 13 Stunden geschafft, das muss ich toppen!“), denn jeder koordiniert unterschiedlich und nicht jedem ist von vorneherein Umsicht und Überblick gegeben.

Es ist außerdem nicht schlimm, das Auto abzuwürgen. Sogar eure Eltern machen das manchmal noch. Oder manche Lehrer.

Aber: strengt euch an EUER Bestes zu geben. Und macht nicht den Fehler, mit eurem Fahrlehrer zu diskutieren, denn der Fahrlehrer kommt quasi in dieser kurzen Zeit für euch direkt vor… nein, nach, also direkt nach Gott. Der Fahrlehrer weiß, dass er immer Recht hat.

Und achtet auf den Verkehr. Versucht, so umsichtig als möglich zu fahren. Lieber einmal öfter rundum geschaut als einen Unfall gebaut.

4. Die richtige Theorieprüfung

… ist gar nicht mal so schwer. Es reicht vollständig, zuhause alle Bögen einmal durchgearbeitet zu haben. Passt in der Theoriestunde gut auf und lasst euch nicht durch komplizierte, dumme und hinterhältige Fragestellungen („Bin ich nach dem Konsum von mehreren hochprozentigen Getränken fahrtüchtig? Ja./ Ja, nach 10 Kniebeugen./ Nein.“) aus dem Konzept bringen. Es gibt nur richtig oder falsch.

Aber an sich kann wirklich nichts schief gehen. Und hey, man darf bis zu 10 Fehler machen!

5. Die richtige praktische Prüfung

Hier kann schon öfter was passieren. (Falls das genau dir passiert ist, einen Punkt weiter bitte.) Aber wichtig vorher: positiv denken. Fünf Dinge, die man sich immer wiederholen sollte.

Nummer 1: Dein Fahrlehrer glaubt an dich, sonst hätte er dich nicht angemeldet zur Prüfung. Und da er direkt nach Gott kommt ist es sehr unwahrscheinlich, dass er sich irrt.

Nummer 2: Jedes Jahr bestehen Millionen Menschen die Führerscheinprüfung beim ersten Mal. Warum nicht du?

Nummer 3: Du kennst die Straße. In den Monaten und Wochen vorher seid ihr ein Team geworden und du weißt genau, wann du dich umsehen musst. Es sind immer die gleichen Standards mit denen die Prüfer einen kriegen wollen (Vorfahrt, Einparken, Einordnen, Umsicht und Geschwindigkeit).

Nummer 4: Kleine Fehler sind nicht schlimm. Einmal abwürgen ist ok (siehe oben), Korrigieren beim Einparken auch, also nicht nervös werden und einfach konzentriert weiterfahren, damit nichts mehr passiert.

(6. Und falls es beim ersten, zweiten,dritten … Mal nicht klappen sollte)

Nicht verrückt machen lassen. „ Das war ein voll doofer Prüfer!“, sagen. Aber erst wenn weder der TÜV noch der Fahrlehrer in der Nähe sind. Es sind schon so viele durch die Fahrprüfung gefallen, das ist kein Weltuntergang. Konzentriert euch auf das nächste Mal und nehmt noch ein paar Fahrstunden, um die Fehler, die womöglich schuld waren auszumerzen. Falls ihr öfters durchfallt, solltet ihr vielleicht die Fahrschule wechseln, manchmal hilft das. Und ab dem sechsten Mal würde ich meine Geschichte einem Privatsender anbieten, der macht eine Reality-Soap draus und übernimmt die Kosten.

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 17. January 2010
Kategorie: Die Welt da draußen

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