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Die Welt da draußen

Wie sehen die Ökos von heute aus oder wie lässt sich gerechter leben?


www.utopia.de

Das LGH wählt zwar mit großer Mehrheit grün, aber sehen kann man das nicht. Keine selbstgestrickten Pullover, keine Birkenstocks. Und keine Diskussionen über den Weltfrieden.

Vormittags im Unterricht diskutieren wir zwar viel über Nachhaltigkeit und Kopenhagen, Welthunger und Demokratie. Nicht nur unsere Schulbücher sondern auch wir sind überzeugt, dass noch vieles getan werden muss und dass wir in keiner gerechten Welt leben. Und danach laufen wir zu H&M, um ein T-Shirt für 4, 95€ zu kaufen – made in Bangladesh. Irgendwie ahnt man ja, dass ein Kleidungsstück für diesen Preis schwerlich auf ganz korrektem Weg….aber mein Gott, irgendwas muss man ja tragen! Denn Ökokleidung, die nicht Öko aussieht, gibt’s nicht, oder?

Um genau solche Fragen geht es auf utopia.de. Dieses Portal dreht sich rund um das Thema ethisch und ökologisch korrektes Leben. Auf ihrer Internetseite steht: „Utopia will dazu beitragen, dass Millionen Menschen ihr Konsumverhalten und ihren Lebensstil nachhaltig  verändern. Dass sie bewusster entscheiden und mit jedem Kauf umweltfreundliche Produkte und faire Arbeitsbedingungen in aller Welt unterstützen.“

Foto: www.utopia.de

Und die Links auf Klamottenversandhändler erstaunen und widerlegen schnell die gängigsten Vorurteile. An Jutesäcke erinnern weder Form noch Farbe der Kleidung und wenn mir jemand mit diesen Kleidern begegnen würde, könnte ich ihn nicht als Öko identifizieren.  Auch sauteuer ist was anderes. T-Shirts und andere Basics bewegen sich im H&M-Bereich, ansonsten ähneln sie guten Markenklamotten. Da muss man sich dann halt entscheiden: Sollen die Näherinnen einen fairen Lohn bekommen oder zahle ich lieber für ein Krokodil auf meiner Brust?

Das eigentlich fatale bei der ganzen Problematik ist, dass es sich eben nicht nur auf Klamotten beschränkt, sondern plötzlich alles betrifft, was man so kauft und hat. Was ist mit den Lebensmitteln, die ich kaufe? Und wie ökologisch ist meine Zahnpasta? Oder mein Parfum? Wo gibt es fair produzierte Hefte oder Pflaster? Ist das Geobuch ethisch korrekt produziert? Utopia hat auf die meisten dieser Fragen auch Antworten.

Nur eine muss jeder für sich selbst beantworten: Bin ich bereit unter Umständen einen höheren Preis zu bezahlen? Und kann ich auf bestimmte Dinge verzichten?

Und um vorwegzunehmen, was all diejenigen pseudoklug zurück fragen, die sich um die Frage drücken wollen: Soll ich die teuren Bionudeln kaufen oder die halb so teuren ganz normalen und dafür das gesparte Geld UNICEF spenden? Denn mit Nudeln verändert sich doch eh nichts.
Mein Tipp: Kauft die Bionudeln, verzichtet stattdessen einfach auf Sauce und Pesto und spendet dieses Geld!

Rebekka Hammelsbeck

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Quelle: derfarbfleck
Website: http://www.derfarbfleck.de/old
Autor: derfarbfleck
Veröffentlichung: 01. January 2010
Kategorie: Die Welt da draußen

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